Außerdem erzählt der Stürmer von einer geknickten Mannschaft nach dem Rauswurf von Trainer Gerald Baumgartner, und erklärt, warum er froh ist, nicht über die besten Niederländisch-Kenntnise zu verfügen.
SPOX: Herr Kvasina, Sie haben einen erfolgreichen Lehrgang im U21-Nationalteam hinter sich. Wie ist das Teamgefüge in einer Mannschaft mit A-Team-erprobten Spielern wie Maximilian Wöber, Kevin Danso und Co.?
Marko Kvasina: Wir hatten diesmal eine sehr starke Defensive mit vier Innenverteidigern in der Startformation. Hinten lassen wir kaum etwas zu, da steht die Null. Es waren zwar nicht die stärksten Gegner, trotzdem erkennt man im Spielaufbau eine Qualität, die man im Verein vielleicht nicht so oft sieht. Wenn wir die nächsten zwei Spiele so weitermachen, dann haben wir gute Chancen, ins Playoff zu kommen.
SPOX: Gibt es im Team jemanden, mit dem Sie sich besonders gut verstehen?
Kvasina: Es ist ganz normal, dass es ganz kleine Grüppchen gibt, etwa wenn es mehrere Spieler vom selben Verein oder aus derselben Stadt gibt. Wir haben immer wieder eine Partie, die gerne Karten spielt, manch andere ziehen sich in den freien Stunden in ihr Zimmer zurück. Ich bin lieber bei der Uno-Spielgruppe mit Maxi Wöber, Stefan "Poschi", Maxi Ullmann und Dominik Baumgartner dabei, da sind wir eigentlich ein ganz guter Misch-Masch (lacht).
Marko Kvasina: Mattersburg-Coach Klaus Schmidt? "Ein korrekter Typ"
SPOX: In der Länderspielpause absolvierten Sie zwei Spiele über 90 Minuten, verzeichneten ein Tor und ein Assist. Wie geht es Ihnen bislang in Mattersburg?
Kvasina: Die zwei Spiele waren sehr wichtig für uns. Ich komme jetzt mit einer etwas breiteren Brust zurück, derweil bin ich ganz zufrieden dort. Ich wohne jetzt wieder in Wien bei meiner Familie und pendle jeden Tag ins Burgenland.
SPOX: Zuletzt verpassten Sie in der Liga ein Spiel krankheitsbedingt, gegen ihren Jugendverein Austria Wien wurden sie eingewechselt. Was war der Grund dafür, dass Sie nicht mehr in der Startelf standen?
Kvasina: Es war eine Entscheidung des Trainers, mehr auf Konter zu spielen, mit zwei schnelleren Stürmern. Das muss man so hinnehmen. Wenn wir daheim gegen Teams wie Hartberg oder die Admira antreten, mit denen wir es spielerisch aufnehmen können, dann wird die Formation wieder anders aussehen, da bin ich mir sicher.
SPOX: Wie verstehen Sie sich mit Ihrem neuen Trainer Klaus Schmidt?
Kvasina: Er ist ein sehr korrekter, ehrlicher Typ. Seine Ideen fürs Training gefallen mir ganz gut bis jetzt.
Marko Kvasinas Karrierestationen: Austria, Twente, Mattersburg
Jahre | Verein |
Bis 2011 | First Vienna FC Jugend |
2011-2017 | FK Austria Wien (Jugend, Amateure, Kampfmannschaft) |
2017-2018 | Twente Enschede |
2018- | SV Mattersburg |
SPOX: Schmidt selbst hat erzählt, dass er seinen Spielern nicht auferlegt, ob man ihn siezt oder "Du" sagen darf. Wie sprechen Sie ihn an?
Kvasina: Ich bleibe beim "Sie". Auch mit Andi Ogris, den ich schon lange kenne und der mir schon tausende Male das Du-Wort angeboten hat, bin ich per Sie. Das geht bei mir nicht. Ich will gegenüber meinen Trainern Respekt zeigen.
SPOX: Wie würden Sie Schmidts Führungsstil beschreiben?
Kvasina: Man weiß schon, wer der Boss ist, das zeigt er auch. Aber er mischt das sehr gut durch mit etwas Kumpelhaftem. Wenn jemand einen Fehler macht, spricht er das direkt an. In Gesprächen nach den Trainings kommt er aber keineswegs als strenger Trainer rüber.
SPOX: Wie haben Sie die Turbulenzen rund um den Rauswurf von Trainer Gerald Baumgartner und Sportdirektor Franz Lederer miterlebt?
Kvasina: Das war nach dem WAC-Spiel (0:6-Heimniederlage, Anm.). Wir waren in der Kraftkammer, als der Trainer eine kurze Besprechung einberief. Da er in Privatkleidung da war, wussten wir gleich alle, was die Stunde geschlagen hat.
SPOX: Wie war die Stimmung in der Mannschaft kurz nach dem Trainer-Aus?
Kvasina: Mit Herrn Baumgartner und Gligorski (Renato, Co-Trainer, Anm.) habe ich vor meinem Wechsel oft telefoniert. Lederer lernte ich erst bei der Vertragsunterzeichnung in Mattersburg kennen. Ich persönlich muss sagen: "Schade drum". Er ist ein Trainer, der mich sehr geschätzt hat. Aber man kann nichts ändern, ich will ihm nicht nachtrauern. Die Mannschaft war geknickt, das ist ganz normal, wenn ein Trainer das Team verlässt. Jetzt heißt es wieder Gas geben.