Der ÖFB-Teamspieler lieferte sich unmittelbar vor seinem Ausschluss ein Laufduell mit Gartler, der möglicherweise allein aufs Tor gezogen wäre, und griff dem SKN-Stürmer dabei auf die Schulter. Gartler fiel, und Schiedsrichter Gerhard Grobelnik entschied auf Foul und Rot für Ulmer - sehr zum Ärger des Salzburg-Trainers Marco Rose und des Ausgeschlossenen selbst. "Das war ganz klar kein Foul - unverständlich, mir fehlen die Worte", sagte Ulmer im Sky-Pauseninterview.
Salzburg auch in Unterzahl tonangebend
Seiner Mannschaft merkte man die numerische Schwächung zunächst nicht an. Salzburg präsentierte sich als tonangebende Mannschaft und kam der Führung in der sechsten Minute nahe, als SKN-Goalie Christoph Riegler nach Flanke von Stefan Lainer und Kopfball von Prevljak zur Stelle war.
Beim Gegentor machte der Schlussmann der Niederösterreicher hingegen eine weniger gute Figur. Riegler kam zu ungestüm aus dem Tor und räumte Munas Dabbur in einer eher ungefährlichen Position nahe der Toroutlinie aus dem Weg. Den dafür verhängten Strafstoß verwandelte Prevljak, der beim 5:1 der Salzburger im vorangegangenen Duell mit St. Pölten vier Tore erzielt hatte (33.).
St. Pölten nach Seitenwechsel verbessert
Von den Gastgebern war vor der Pause mit Ausnahme eines harmlosen Weitschusses von Husein Balic (39.) wenig bis gar nichts zu sehen, nach dem Seitenwechsel wirkte sich die SKN-Überzahl allerdings aus. Die Mannschaft von Ranko Popovic erhöhte den Druck, Gartler scheiterte mit einem Fersler an Salzburg-Tormann Cican Stankovic (48.).
In der 65. Minute folgte der verdiente Ausgleich. Andre Ramalho ließ im Strafraum gegen Manuel Haas das Bein stehen, Gartler stellte vom Punkt auf 1:1. Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, der "Lucky Punch" gelang jedoch keinem Team mehr, auch weil Grobelnik nach einem Zweikampf zwischen Dominik Szoboszlai und Luan auf einen Elferpfiff für Salzburg verzichtete (71.).
Damit gab es für Salzburg nach sechs siegreichen Bewerbspartien in Folge wieder einen Punkteverlust, weshalb der LASK den Rückstand bei einem Sieg gegen die Austria auf sieben Zähler reduzieren konnte. St. Pölten wiederum holte im elften Liga-Aufeinandertreffen den ersten Punkt überhaupt gegen Salzburg und ließ nach dem 0:0 gegen den LASK in der Vorwoche den zweiten Favoriten en suite stolpern.
Die Stimmen
Ranko Popovic (Trainer St. Pölten): "Wir haben heute gezeigt, dass wir Salzburg einige Probleme bereiten können, auch wenn sie in Unterzahl gespielt haben. Wir waren in der zweiten Hälfte ein bisschen zu ungeduldig, aber hauptsächlich zu unerfahren. Doch da kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, wir befinden uns in einer Lernphase."
Marco Rose (Trainer Salzburg): "Wir haben versucht, das Beste aus der Situation zu machen und zu gewinnen. Am Ende ist es ein 1:1 geworden, mit dem wir leben müssen. Unsere Ziele haben sich nach dem Spiel nicht geändert, wir wissen, dass wir mit Widerständen leben müssen. Moralisch war das von meinen Jungs top. St. Pölten ist nicht umsonst in der Meistergruppe. Unter diesen Voraussetzungen war das eine sehr gute Leistung." Zum Ulmer-Ausschluss: "Ich weiß nicht, wie man ein Foul begehen kann, wenn man vorne weg läuft. Für mich ist es weder ein Foul noch eine Rote Karte."
Michael Ambichl (Spieler St. Pölten): "Beim Ausschluss von Ulmer haben wir uns alle gegenseitig angeschaut und konnten es gar nicht glauben, dass es da Rot gegeben hat. Eigentlich war das nicht gut fürs Spiel, danach war der Schiedsrichter sehr kleinlich. In der zweiten Hälfte sind wir für unseren Mut belohnt worden. Am Ende war es ein gerechtes Unentschieden."
Meistergruppe
Platz | Mannschaft | Spiele | Punkte |
1. | Red Bull Salzburg | 26 | 37 |
2. | LASK | 26 | 28 |
3. | WAC | 26 | 22 |
4. | SKN St. Pölten | 26 | 20 |
5. | SK Sturm | 26 | 18 |
6. | Austria Wien | 26 | 17 |