"Ich bin immer davon ausgegangen, dass die WM mit 32 Mannschaften ausgetragen wird", erklärte Windtner. Für die sportliche Qualität des Turniers sieht der Verbandschef positive Konsequenzen. "Bei 48 Mannschaften wäre die Weltmeisterschaft sicher etwas verwässert worden."
Allerdings bedeutet die abgesagte Aufstockung auch, dass Europa für die Endrunde 13 und nicht 16 Startplätze zur Verfügung hat - ein für Österreich nicht unwesentliches Detail. "Trotzdem hält sich meine Enttäuschung in Grenzen. Natürlich wären unsere Chancen auf eine Teilnahme etwas besser gewesen, aber jetzt müssen wir eben alles dafür tun, um bei den 32 Teams dabei zu sein. Dafür sind wir durchaus gerüstet", sagte Windtner.
Windtner: "Sport müsste mehr Priorität bekommen"
Durch die jüngste Regierungsumbildung haben die Sport-Agenden im Familienministerium eine neue Heimat gefunden - zum Ärger von Leo Windtner, Präsident des ÖFB. Der Oberösterreicher hätte es lieber gesehen, wenn dem Sport mehr Bedeutung eingeräumt worden wäre.
"Es ist symptomatisch, dass der Sport wieder einmal auf der Strecke geblieben ist", sagte Windtner. "Ich kann nur appellieren, dass der Sport nicht vergessen wird, er müsste wesentlich mehr Priorität bekommen."
Der ÖFB kämpft schon seit Jahren um die Errichtung eines neuen Nationalstadions. Dabei hatte es Österreichs mit Abstand größter Sport-Fachverband mit ständig wechselnden Ansprechpartnern in der Regierung zu tun. "Wir haben beim Thema Nationalstadion plötzlich keinen Doppelpass-Partner mehr. Auch wenn sich die politische Situation noch so dramatisch ändert - der akute Bedarf an einem Nationalstadion ändert sich nicht", betonte Windtner.
Bis vor wenigen Tagen war Heinz-Christian Strache (FPÖ) in der Regierung für die Sport-Angelegenheiten zuständig, davor war die Verantwortung bei Hans Peter Doskozil (SPÖ)