Ismael wird am Dienstag (15.00 Uhr) bei BWT in Mondsee der Öffentlichkeit vorgestellt. Der ehemalige Abwehrspieler von Bayern München tritt ein schweres Erbe an. Der zum deutschen Bundesligisten VfL Wolfsburg wechselnde Glasner hatte die Oberösterreicher zurück ins Oberhaus geführt und dort richtig etabliert. Nach Rang vier 2018 gab es diese Saison Platz zwei und damit die beste Bundesliga-Platzierung der Club-Geschichte. Die Linzer waren dabei der einzige Konkurrent, der mit Double-Sieger Red Bull Salzburg zumindest etwas mithalten konnte. Als Belohnung gibt es einen Startplatz in der Champions-League-Qualifikation.
In der Trainerkarriere ist dem auch mit einem deutschen Pass ausgestatteten Ismael der große Durchbruch bisher noch nicht gelungen. Nach dem Ende seiner aktiven Karriere wegen Verletzungsproblemen im Jahr 2009 arbeitete er bei seinem damaligen Club Hannover 96 als Assistent der Geschäftsführung weiter. Ende 2011 begann er auch mit dem Coaching von Hannovers zweiter Mannschaft. 2013/14 war er für Wolfsburgs zweites Team verantwortlich, ehe es ihn zum 1. FC Nürnberg zog. Dort war in der 2. Bundesliga nach 14 Partien aber wieder Schluss.
Im Sommer 2015 kehrte Ismael wieder zu Wolfsburg zurück und schaffte dort auch den Sprung zu den Profis, wo er in der Saison 2016/17 nach vier Spielen als Interimstrainer auch 13 Partien als Fix-Coach in der Bundesliga machen durfte. Acht Niederlagen bei einem Remis und vier Siegen waren dabei zu viel. Auch Ismaels jüngste Coachingstation war nicht von Erfolg gekrönt. Beim griechischen Erstligisten Apollon Smyrnis war im Sommer 2018 schon nach zwei Monaten und einer Saisonniederlage wieder Schluss.
"Der Präsident hat mir gedroht und versucht, die Startelf sowie die Auswechslungen während des Spiels zu beeinflussen. Es ist unmöglich für mich, unter diesen Bedingungen zu arbeiten", hatte Ismael damals via Twitter verlautet. Nun bekommt er in Linz die nächste Chance, sich positiv in Szene zu setzen.
Das ist ihm auf dem Platz als Spieler oftmals gelungen, auch wenn er ohne A-Länderspieleinsatz blieb. In Frankreich wurde er mit Straßburg Cupsieger (2001) und Liga-Cupsieger (1997). Diesen Titel holte er auch mit Lens (1999). Noch erfolgreicher war der Innenverteidiger aber in der deutschen Bundesliga, wo er mit Werder Bremen (2004) und auch den Bayern (2006) das Double gewann. Im Oktober 2009 war die Karriere mit 34 Jahren als Sport-Invalide zu Ende. Er hatte sich bereits ein Jahr zuvor am Knie verletzt und davor auch noch einen doppelten Beinbruch erlitten und über chronische Schmerzen im Rücken geklagt.