"Für mich ist Rapid nach wie vor der größte und beste Verein Österreichs. Was das Sportliche betrifft, gehört Rapid sicher unter die besten drei", erklärte der Wiener, der am Montag sein Amt antritt - knapp drei Jahre nach seiner Beurlaubung als Trainer.
Die Ereignisse von damals seien besprochen und abgehakt, betonten sowohl Präsident Michael Krammer als auch Barisic selbst. "Gegenseitiger Respekt und Wertschätzung war trotz der Trennung immer vorhanden", sagte der neue Sportchef.
Die Zufriedenheit über die Rückkehr zu den Hütteldorfern war Barisic deutlich anzumerken. "Es freut mich, dass ich wieder bei Rapid sein darf. Als es vor drei Jahren zu Ende gegangen ist, war es mein Ziel, irgendwann zu meinem Herzensclub zurückzukehren. Dass es so rasch passiert, hätte ich nicht gedacht."
Barisic: "Scheinbar ist Rapid sowas wie ein Organ von mir"
Barisic hob hervor, wie sehr er sich Grün-Weiß verbunden fühlt. "Scheinbar ist Rapid so etwas Ähnliches wie ein Organ von mir." Wunderdinge dürfe man von ihm allerdings nicht erwarten, betonte der 48-Jährige. "Es ist nicht so, dass ich Hand auflegen oder zaubern kann. Ich bin nicht zum Zaubern da, sondern zum Arbeiten." Vorerst gehe es darum, die Saison mit der Qualifikation für den Europacup versöhnlich zu Ende zu bringen. "Gemeinsam mit dem Trainerteam werden wir eine Mannschaft auf die Beine stellen, die kommende Saison erfolgreich Fußball spielen wird", versprach Barisic. Allzu sehr ins Detail ging er bei der Frage nach möglichen Zu- und Abgängen jedoch nicht. "Es wird etwas passieren. Aber wie viel und was, kann ich jetzt noch nicht sagen."
Parallel zur Kaderzusammenstellung will sich der Sport-Geschäftsführer so schnell wie möglich einen Überblick über den gesamten Club verschaffen. "Es ist wichtig, dass ich mich in sämtlichen Abteilungen einarbeite. Ich muss den Ist-Zustand wissen." Ein Thema für die nähere Zukunft wird auch die Implementierung einer für den gesamten Club gültigen einheitlichen Spielphilosophie. "Aber das dauert noch", meinte Barisic.
Spekulationen, wonach seine fußballerischen Vorstellungen nur bedingt mit jenen von Chefcoach Dietmar Kühbauer zusammenpassen, wies Barisic zurück. "Ich glaube nicht, dass Didi und ich von der Spielphilosophie so weit auseinanderliegen. Es soll schon so sein, dass jeder seine Meinung hat, diese aber intern kommuniziert wird."
Barisic: "Ich schätze Bickel fachlich und menschlich"
Mit seinem nun scheidenden Vorgänger Fredy Bickel hat Barisic bereits ein ausführliches Gespräch geführt. "Ich schätze ihn fachlich und menschlich", sagte der Wiener über den Schweizer. Im Gegensatz zu Bickel wird Barisic allerdings bei Spielen nicht auf der Trainerbank Platz nehmen. Sehr präsent wird der neue Sport-Geschäftsführer dann sein, wenn es darum geht, Kicker aus dem eigenen Nachwuchs in die Kampfmannschaft einzubauen. Von Leihvarianten, wie es sie bei Rapid zuletzt etwa bei Joelinton gab, hält er eher wenig. "Ich bin nicht unbedingt dafür, aber wenn es Ausnahmesituationen gibt, warum nicht?"
Klare Vorstellungen gibt es bei Barisic in punkto Zielsetzung. "Wir wollen nachhaltig im Europacup dabei sein." Dazu soll es endlich wieder Titel geben. "Ich bin als Rapid-Trainer dreimal Zweiter geworden, meine Mission ist damals aber noch nicht beendet worden. Deshalb bin ich jetzt wieder retour", erklärte Barisic. Wie lange seine Mission diesmal dauern wird, ist noch offen. Zwar wurde Barisic mit einem Vertrag bis Sommer 2022 ausgestattet, im November steht jedoch eine Neuwahl des Präsidiums an. Sollte es dabei zu massiven Änderungen in der Clubführung kommen, könnte es auch für den Sportchef ungemütlich werden. "Sollte ein neues Präsidium kommen, muss ich es überzeugen, und das wird mir hoffentlich gelingen", meinte Barisic.