Dafür müssten die Grazer am Sonntag (17.00 Uhr) beim WAC gewinnen und die Wiener Austria bei Vizemeister LASK verlieren. "Wir waren bei den Spielen gegen die großen Teams sehr knapp dran, das Resultat jetzt hilft uns aber nicht weiter. Wir dürfen es uns jetzt nicht erlauben, dem nachzutrauern. Es wartet noch eine wichtige Aufgabe auf uns", sagte Sturms Sport-Geschäftsführer Günter Kreissl.
Seine Hoffnung stirbt genauso wie jene der Spieler zuletzt. "Wir müssen das Spiel abhaken und am Sonntag die letzte Chance nützen", verlautete Stefan Hierländer. Laut Lukas Spendlhofer könne man positiv nach vor blicken. "Wir waren gegen Salzburg gefühlt die bessere Mannschaft, können auf eine gute Leistung gegen eine richtig starke Mannschaft aufbauen", meinte der 25-Jährige.
Günter Kreissl: "Die Niederlage tut sauweh"
Die Grazer können froh sein, dass sie zum Abschluss auswärts antreten müssen. In der Fremde gewannen sie in der Meistergruppe drei von vier Partien, während es in der Merkur Arena in fünf Anläufen gar nichts Zählbares gab. "Wir haben schon seit langem keinen Heimsieg mehr gefeiert, da beginnt man schon zu grübeln. Es ist eine sehr bittere Niederlage, die an unseren Nerven nagt", gab Hierländer zu. Wie auch schon beim 1:3 gegen die Austria die Woche zuvor wäre auch gegen das Liga-Aushängeschild für die Truppe von Chefcoach Roman Mählich mehr möglich gewesen. "Die Niederlage schmerzt, sie tut sauweh", betonte Kreissl.
Trotz guter Leistung zu verlieren, ist in dieser Saisonphase besonders bitter. "Wir haben Salzburg ein Spiel auf Augenhöhe liefern können und nie aufgegeben, aber in unserer Phase zählt vorwiegend das Resultat", so der Ex-Tormann. Das wusste auch Mählich, der trotzdem bemüht war einmal mehr die positive Entwicklung seines Teams hervorzustreichen. "Wir haben ein wichtiges Spiel verloren, die Leistung war aber wie auch schon vergangenen Sonntag in Ordnung", betonte der Sturm-Coach. Der 47-Jährige ist jetzt besonders gefragt. "Wir müssen uns jetzt schnell wieder aufrichten", sagte Mählich.
Die Sturm-Niederlage wurde wieder einmal durch individuelle Fehler eingeleitet. Die abzustellen ist aber nur eine Sache. Großes Steigerungspotenzial haben die Steirer vor allem bei ruhenden Bällen. "Wenn man das gesamte Frühjahr hernimmt, muss man zugeben, dass wir aus Standards zu wenig gemacht haben", analysierte Kreissl. Mählich konnte dem nur zustimmen: "Die Standards müssen wir verbessern, das ist heuer keine große Qualität von uns."
Für die "Bullen" lief alles nach Plan, trotz zahlreicher Umstellungen und vielen nicht eingesetzten Stammspielern wie Topstürmer Munas Dabbur gelang der 24. Sieg im 31. Saisonspiel. Marco Rose hat damit am Sonntag die Chance, den 50er voll zu machen und sich mit so vielen Ligasiegen aus Salzburg in Richtung Mönchengladbach zu verabschieden. "Zweite Halbzeit war es ein sehr wildes Spiel, wie Tennis, hoch und runter. Es ist da viel los gewesen, Stangenschüsse auf beiden Seiten. Wir haben das Spiel aber sauber und leidenschaftlich zu Ende gespielt und sind glücklich mit dem Sieg", resümierte Salzburgs Trainer.
Christoph Leitgeb: Keine Gespräche mit Sturm
Christoph Leitgeb kam zum vorletzten Mal im Salzburg-Dress zum Einsatz. Ob er eventuell im Sommer in Graz landen könnte, steht in den Sternen. "Ich habe mich noch nicht entschieden, ob ich weitermache und von Sturm hat mit mir niemand gesprochen", sagte der 34-Jährige. Zuletzt meinte Mählich: "Es ist klar, dass Leitgeb noch jeder Mannschaft in Österreich helfen kann."
Bundesliga, Tabelle nach dem 31. Spieltag
Platz | Verein | Sp | S | U | N | Tore | Diff | Punkte |
1. | Red Bull Salzburg | 31 | 24 | 5 | 2 | 72:26 | 44 | 46 |
2. | LASK Linz | 31 | 17 | 9 | 4 | 54:27 | 25 | 37 |
3. | WAC | 31 | 11 | 10 | 10 | 45:46 | -1 | 28 |
4. | Austria Wien | 31 | 12 | 6 | 13 | 43:43 | 0 | 27 |
5. | Sturm Graz | 31 | 10 | 10 | 11 | 36:38 | -2 | 24 |
6. | SKN St. Pölten | 31 | 9 | 9 | 13 | 32:43 | -11 | 21 |