Konkret geht es um öffentliche Bewertung von Rieglers Qualitätssprung. Jürgen Macho kassierte als St.-Pölten-Torwarttrainer das Lob, das laut eigener Aussage eigentlich Knaller gebührt hätte: "Meine Arbeit am Platz, meine Expertisen und Video-Analysen überzeugten den Trainer 2014. Sie brachten Christoph Riegler in das SKN-Tor, nachdem der Cheftrainer die beiden Torhüter aufgrund meiner Informationen einen Monat lang beobachtet hatte. Jeder Trainer danach wollte Riegler auf die Bank setzen, immer wieder war es meine Experten-Meinung, die das verhinderte."
Wolfgang Knaller greift Jürgen Macho an
Riegler wäre nicht nur zwischen den Pfosten stärker geworden, Knaller hätte ihn auch abseits des Platzes stärker gemacht: "Jeder Spieler und Trainer während meiner vierjährigen Tätigkeit beim SKN St. Pölten weiß, was es an Substanz gekostet hat, und was notwendig war, um Christoph Riegler zu entwickeln. Das was Herr Riegler dabei mit mir als Tormann-Trainer durchmachen musste, war nichts anderes als einen Tormann in jeder Phase seines Tormannspiels zu verbessern. Die größte Herausforderung aber war es, Christoph Riegler in seiner Persönlichkeit zu entwickeln, ohne darauf näher einzugehen."
Sein ehemaliger Cheftrainer Didi Kühbauer hätte gar nicht gewusst, welchen Plan Knaller mit Riegler verfolgt. Nach seiner Freistellung und der Bestellung von Jürgen Macho zum Torwart-Trainer vom SKN St. Pölten hätte Rieglers Formkurve jedenfalls wieder nach unten gezeigt: "Die Entwicklung von Christoph Riegler zu einem sehr guten Bundesliga-Tormann fand auch nicht in den drei Wochen Saison-Vorbereitung unter Jürgen Macho statt, sondern in den vier Jahren davor unter mir, Wolfgang Knaller. Aber vielleicht ist der noch in der UEFA-Tormann-Trainer-Ausbildung befindliche Magic Macho nach einem Jahr Trainertätigkeit in der Wienerliga ja ein Zauberer - wer weiß?"
Macho schmücke sich mit fremden Federn. Den Brief endet Knaller mit einem weiteren süffisanten Seitenhieb Richtung Macho, seines Zeichens immerhin neuer Trainer beim SK Rapid Wien: "Vielleicht habe ich aber auch nur durch die über 500 Profi-Spiele mehr an Erfahrung einen anderen Blickwinkel als der neue Rapid-Tormann-Trainer. So gesehen wünsche ich viel Erfolg beim Erfahrungen sammeln, auch im Umgang mit den Trainer-Kollegen."