"Ich verstehe, dass die Leute unzufrieden waren, weil wir das Spiel besser gestalten hätten müssen. Es ist logisch, dass jeder Fan eine bessere Rapid sehen will", sagte der als Kapitän spielende Christopher Dibon. Den schwachen Auftritt trotz schneller 2:0-Führung durch einen Doppelpack von Taxiarchis Fountas (4., 11.) konnte er sich nicht erklären. "Wir waren nach einem Super-Start schlecht mit und gegen den Ball. Altach war gefühlt in jedem Zweikampf aggressiver. Wir haben sehr viel vermissen lassen, das war zu wenig", resümierte der Innenverteidiger selbstkritisch.
Didi Kühbauer: "Das hat mich maßlos geärgert"
Das wirkte sich auch auf die Laune von Kühbauer aus. Trotz erstem Saisonsieg war von Feierlaune keine Spur. "Das Spiel hat mir zu denken gegeben. Wir waren nicht physisch präsent. Man muss auch im Spiel gegen den Ball alles tun, das habe ich nicht erkennen können. Das hat mich maßlos geärgert", erläuterte der Burgenländer. Die große Hitze gelte als Ausrede nicht. "So kann man nicht auftreten", betonte Kühbauer.
Erfreulich war für die Wiener nur das Ergebnis. Mit nun vier Punkten gelang vor den Sonntagsspielen der Sprung auf Rang vier und damit in die obere Tabellenhälfte. "Unsere Leistung war nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben, aber wir haben die drei Punkte geholt. Die nehmen wir gerne mit, auch weil es in den letzten Jahren schon viele Spiele gegeben hat, wo es genau andersrum gelaufen ist", sagte Dibon.
Taxiarchis Fountas und Richard Strebinger brillieren
Mit Fountas und Richard Strebinger gab es zwei Väter des Erfolges. Der 23-jährige Fountas hält nach vier Pflichtspiel-Einsätzen bei vier Treffern und belebt die Rapid-Offensive sichtlich. "Er ist ein sehr guter Bursche, ein quirliger Typ, der immer für Gefahr sorgt. Er hat es sich verdient, weil er hart arbeitet", lobte Dibon den von St. Pölten gekommenen Offensivspieler. Noch wichtiger war aber Goalie Strebinger, der bei seinem Comeback mit tollen Paraden nach dem Seitenwechsel den Sieg festhielt. "Natürlich freut es mich, wenn ich der Mannschaft helfen kann", gab der 26-Jährige zu Protokoll. Für ihn war der erste Dreier "sehr erfreulich".
Wichtig war der Punktezuwachs auch angesichts des schwierigen Programms. Auf Rapid warten die Spiele bei Sturm Graz, gegen den LASK und das Derby bei der Austria. "Ich bin davon überzeugt, dass wir in den nächsten Wochen stärker werden. Das müssen wir auch, sonst können wir nicht bestehen", meinte Dibon.
Alex Pastoor: "Waren in vielen Bereichen besser als der Gegner"
Dass die Altacher mit weiteren drei Punkten hinter Rapid zurückfielen, hätte der Leistung nach nicht sein müssen. Die Vorarlberger konnten aus einem Chancenplus nach der Pause kein Kapital schlagen. "1974 war ich sieben Jahre alt. (Johan) Cruyff hat da gesagt, wir haben besser gespielt, aber Deutschland hat gewonnen. Das ist kurzfristig scheiße, als Trainer muss man aber nach vorne schauen", sagte Trainer Alex Pastoor. "Die Leistung war okay. Wir waren in vielen Bereichen besser als der Gegner", analysierte der Niederländer.
Das wusste auch 1:2-Torschütze Christian Gebauer, der mehrere Treffer auf dem Fuß hatte. "Wir müssen uns die ersten elf Minuten und die Chancenverwertung ankreiden", sagte der Offensivspieler. Von der sehr starken zweiten Hälfte seines Teams sei jeder "ein bisschen" erstaunt gewesen. Daran anzuschließen gilt es für die Altacher im Heimspiel gegen Hartberg. "Da wollen wir jetzt einen vollen Erfolg einfahren", gab Gebauer die Marschroute vor.