Das Spiel war von Beginn weg hart umkämpft, weshalb beide Mannschaft kaum Chancen verzeichnen konnten - auch dem sehr schlechten Rasen geschuldet. Doch nach 23 Minuten dann die Führung für Rapid durch Kapitän Stefan Schwab, der nach einem Freistoß zum 1:0 eingrätschte - dabei wurde ein Grazer-Verteidiger vermeintlich regelwidrig blockiert.
Trainer des SK Sturm Nestor El Maestro war während der Partie erbost und sah deshalb erneut eine gelbe Karte. Auch nach dem Spiel beharrten sowohl er, als auch Sportdirektor Günter Kreissl darauf: "Vor dem Gegentreffer habe ich ein klares Foul gesehen, was mir auch von allen Seiten bestätigt wurde."
Rapid-Coach Dietmar Kühbauer äußerte dafür nach dem Spiel seinen Unmut darüber, dass hier überhaupt auf Foul reklamiert wird: "Fußball ist noch immer ein Männersport und dann braucht ein 2-Meter-großer Spieler bei einem Gerangel mit einem wesentlich kleineren Spieler nicht auf Foul reklamieren."
Schiedsrichter Oliver Drachte gab nach dem Spiel zu, die Situation nicht gesehen zu haben. Meinte aber auch, bei der Szene sowieso nicht auf Freistoß für Sturm Graz zu entscheiden.
Dietmar Kühbauer: "Das war genau das Spiel, das wir erwartet haben"
Sturm hatte danach aber noch genügend Zeit, das Spiel zu drehen, kam aber bis zu 65. Minute nicht einmal zu einem Schuss aufs Tor. Das Spiel war daher viel Kampf und wenig Glanz - wie von vielen Beteiligten bereits vor dem Spiel prognsotiziert, so auch Kühbauer: "Das war genau das Spiel, das wir erwartet haben."
Nach der Pause erhöhten die Grazer dann aber den Druck und kamen zu guten Möglichkeiten, unter anderem einen Stangenschuss von Lema, doch die Bemühungen reichten nicht.
Stefan Schwab: "Am Ende des Tages interessiert die Leistung niemanden"
Am Ende können die Grazer mit diesem Spiel nicht zufrieden sein, trotz der verbesserten zweiten Halbzeit. Nestor El Maestro: "Wir haben uns schwergetan, klare Torchancen zu kreieren, natürlich bin ich vom Ergebnis her sehr enttäuscht. Ich habe zwei Mannschaften auf Augenhöhe gesehen."
Trübsal blasen möchte der Coach aber noch nicht: "Natürlich sind diese zwei Niederlagen bedenklich. Ich habe aber was die Zukunft betrifft keine großen Sorgen."
Stefan Schwab dämpfte nach Schlusspfiff die Euphorie über den Sieg, wohlwissend, dass die Leistungen weiterhin nicht wie erwünscht laufen: "Glanz gab es heute keinen, aber was zählt sind die Punkte. Am Ende des Tages interessiert die Leistung niemanden. Wir müssen cool bleiben, müssen demütig bleiben. Nach zwei Siegen ist für uns noch nichts gewonnen."