Rapid Wien hat einen weiteren Abwehrspieler abgegeben. Einen Tag nach dem Vollzug des Transfers von Marvin Potzmann zum Liga-Konkurrenten LASK vermeldeten die Hütteldorfer den Abgang von Mert Müldür. Der türkische Fußball-Nationalspieler setzt seine Karriere in der italienischen Serie A fort. Wie Rapid am Dienstagabend bekanntgab, ist Sassuolo der neue Verein des 20-Jährigen.
Bei den Grün-Weißen gelang Müldür vergangene Saison der Durchbruch, in den bisherigen vier Bundesliga-Saisonspielen war er in der Abwehr gesetzt. Insgesamt war der gebürtige Wiener in 47 Pflichtspielen für Rapid im Einsatz. Über die Ablösesumme wurde wie üblich Stillschweigen vereinbart, kolportiert werden fünf Millionen Euro. Der Rapid-Vertrag wäre noch bis Ende Juni 2021 gelaufen.
Mit Müldür, der die türkische und die österreichische Staatsbürgerschaft besitzt, erhält Sassuolo einen vielseitig einsetzbaren Defensivspieler. Bei Rapid kam Müldür als rechter Außenverteidiger sowie Innenverteidiger zum Einsatz. Die neue Saison in der Serie A startet am Freitag, in der vergangenen Spielzeit hatte Sassuolo den elften Platz belegt.
Zoran Barisic: "Wollen die Augen offen halten"
Müldür galt seit einigen Wochen als heißer Kandidat auf einen Wechsel in dieser Transferperiode. Wie Rapids Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic erklärte, wollte das Eigengewächs "unbedingt den Schritt in eine der Top-Ligen Europas wagen". Nach "harten, aber fairen Verhandlungen mit den Italienern" habe es am Dienstag eine "befriedigende Lösung für alle Beteiligten" gegeben.
"Ich wünsche Mert Müldür persönlich, aber auch im Namen des SK Rapid alles Gute für seine weitere Laufbahn", sagte Barisic laut einer Aussendung. "Er ist ein weiterer Beweis, dass man aus unserer Akademie den Sprung in eine der Top-Ligen Europas schaffen kann, auch wenn wir ihn natürlich nur sehr schweren Herzens ziehen lassen."
Nach den jüngsten Entwicklungen wird sich Rapid bis zum Schließen des Transferfensters am 2. September noch verstärkt nach Abwehrspielern umschauen (müssen). "Ich habe schon in den vergangenen Wochen gesagt, dass es immer wieder Anfragen für unsere Spieler gibt und wir auf der anderen Seite auch die Augen bezüglich möglicher Verstärkungen offenhalten", meinte Barisic. "Das Transferfenster ist noch rund zwei Wochen offen, daher gilt diese Aussage nach wie vor."