Red Bull Salzburg vor Duell mit FK Austria Wien gewarnt: "Sind momentan die gefährlichsten Gegner"

Von APA
Austrias Christoph Monschein im Kopfballduell mit Salzburgs Bernede
© GEPA

Meister Red Bull Salzburg erwartet am Samstag (17.00 Uhr) einen Gegner, "der verzweifelt ist". So drückte es Trainer Jesse Marsch aus. Die Rede ist freilich von der Austria, die sich über eine ordentliche Leistung für die Cup-Schmach von Wattens zumindest ein wenig rehabilitieren will. Für die Salzburger könnte es das 70. Heimspiel in Serie ohne Niederlage werden.

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Die Austria war unter der Woche in der zweiten Cup-Runde von Wattens in ihre Einzelteile zerlegt worden. Die WSG Tirol gewann verdient mit 5:2, was den Austrianern noch länger in den Knochen lag. Viel Zeit blieb zum Wundenlecken aber nicht, da die Vorbereitung auf das Samstag-Spiel alle Aufmerksamkeit erforderte. Die Mannschaft übernachtete am Mittwoch in Tirol und übersiedelte dann am Donnerstag in das Nachbarbundesland.

"Wir haben einen Gegner, der ist verzweifelt. Sie brauchen unbedingt Punkte", urteilte Marsch über die Violetten. Gerade solche Mannschaften seien am schwierigsten zu bespielen, meinte der US-Amerikaner. Der Ex-Austrianer Zlatko Junuzovic stimmte zu. "Ich glaube, das sind momentan auch die gefährlichsten Gegner. Wir dürfen es auf keinen Fall unterschätzen", warnte der Mittelfeldspieler, der beim 2:1-Erfolg von Salzburg im Cup-Thriller gegen Rapid 120 Minuten auf dem Platz stand.

Jesse Marsch: "Werden ein bisschen rotieren"

"Es war ein intensives Spiel am Mittwoch für uns. Aber mit ein, dann später zwei Männern im Vorteil war die Belastung vielleicht nicht so hoch für uns", meinte Marsch. Dennoch werde er in puncto Aufstellung wohl "ein bisschen rotieren". Bei angeschlagenen Akteuren wie den Sturm-Torpedos Erling Haaland (Infekt) und Hwang Hee-chan (Netzhautprellung) will man in Hinblick auf den Champions-League-Hit in Liverpool am nächsten Mittwoch kein Risiko eingehen. "Wir werden sehen, wie sich heute alle fühlen", sagte Marsch vor dem Training am Freitag.

Bei der Austria ist vor allem Peter Stöger in der Verantwortung, den Karren aus dem Dreck zu holen. Am Donnerstagnachmittag suchte der Sport-Vorstand noch ein ausführliches Gespräch mit der Mannschaft. "Natürlich registrieren wir die Unzufriedenheit in unserem Umfeld und nehmen uns diese Kritik auch sehr zu Herzen", reagierte er auf Wehklagen von Ikonen wie Herbert Prohaska. "Wir versuchen in aller Ruhe, unsere Situation zu analysieren, werden uns langfristig strategisch neu ausrichten, wollen natürlich aber auch kurzfristig Erfolge einfahren."

Christian Ilzer: "Müssen uns zutrauen, auch dort zu punkten"

Auch der zusehends ratlos wirkende Trainer Christian Ilzer forderte, dass akut etwas passieren müsse. "Wir wollen eine Reaktion zeigen und müssen uns gegen Salzburg anders präsentieren." Dass es gegen den Champions-League-Starter keine einfache Aufgabe wird, liegt auf der Hand. Erst zwei Liga-Siege haben die Wiener in dieser Saison zusammengebracht, zuletzt am Sonntag das 2:0 zu Hause gegen Altach. "Natürlich spielen wir jetzt gegen das stärkste Team der Liga, aber wir müssen es uns auch zutrauen, dort punkten zu können."

Angesprochen auf seinen Ex-Club, zeigte Junuzovic durchaus Empathie. "Ich bin mit jedem Verein, wo ich war, verbunden", bekannt der Ex-Teamkicker, der von Sommer 2009 bis Winter 2012 in Wien-Favoriten engagiert war. "Ich habe dort auch Freunde, allen voran Florian Klein natürlich. Natürlich wünscht man sich, dass dieser Verein weiter oben ist." Am Samstag werde es aber kein Erbarmen geben, kündigte der 32-Jährige an. "Wir wollen zu Hause weiterhin ungeschlagen bleiben."

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