"Ich probiere, Teile des Heimprogramms selbst umzusetzen. Ich möchte am eigenen Körper spüren, wie sich das Heimprogramm anfühlt und auswirkt, um dann noch intensiver in den Austausch mit unserem Fitnesscoach Marco Angeler gehen zu können", sagte Ilzer in einem vereinseigenen Interview über die Aufgaben, die die FAK-Kicker aktuell zuhause erledigen müssen.
Das Heim-Training funktioniere "tadellos", Athletiktrainer Angeler habe mit der Erstellung der Programme "im Moment sicher den intensivsten und schwierigsten Job". "Wir versuchen den Spielern konkrete Tagesziele und eine klare Struktur zu geben. Wir haben unter anderem eine App installiert, wo sich die Spieler am Abend selbst reflektieren können", erklärte Ilzer.
Christian Ilzer: "Gleiche Voraussetzungen für alle Vereine"
Noch ist unklar, wann die Austria und andere Bundesliga-Klubs wieder ins Mannschaftstraining einsteigen können. Die Bundesliga hat den Spielbetrieb vorerst in jedem Fall bis Anfang Mai ausgesetzt, eine weitere Verschiebung bei der nächsten Online-Klubkonferenz am kommenden Mittwoch gilt als fix.
Ilzer hofft, bald zumindest auf Kleingruppen-Trainings, wie sie etwa in Deutschland schon stattfinden, setzen zu können. "Ich denke, dass wir uns an den großen Ligen orientieren werden. Es müsste aber einen klaren Zeitpunkt geben, ab dem solche Trainings möglich sind und es sollte für alle Vereine in der Liga gleiche Voraussetzungen geben, sagte Ilzer, und forderte: "Die Fairness muss gegeben sein."
Klar sei für Ilzer aber, dass vor einem Meisterschaftsstart eine Phase mit komplettem Mannschaftstraining vorausgehen muss. "Wir müssen gewährleisten, dass sich die Spieler nicht verletzen. Am Ende wollen wir alle diese Saison sportlich zu Ende spielen", sagte der 42-Jährige.
Austria-Trainer: "Müssen Lösungen finden"
Während etwa der belgische Verband sich auf ein vorzeitiges Saisonende einigte und Brügge zum Meister krönte, hofft Ilzer auf ein reguläres Ende der Bundesliga-Saison. Leere Stadien nimmt er dafür gerne in Kauf.
"Ich persönlich hätte mich am Anfang gar nicht mit Geisterspielen anfreunden können, weil das Stadionflair einzigartig ist und man von der euphorisierenden Stimmung, die ein Fußballspiel begleitet, lebt", sagte Ilzer. "Jetzt muss man sagen: wir müssen wieder in die Medienwelt zurück, unsere Spiele müssen wieder im Fernsehen gezeigt werden, denn dadurch kommt unsere ganze Ernährungskette wieder in Schwung."
Und weiter: "Deshalb müssen wir uns auch damit auseinandersetzen, Geisterspiele durchzuführen. Zumindest könnten uns die Menschen dann an den Fernsehschirmen verfolgen, die Zeitungen würden über uns schreiben. Ich glaube, das ist jetzt für alle Klubs existenziell ganz wichtig. Wir müssen alles daransetzen, Lösungen zu finden, diese Saison fertig spielen zu können."
Die Wiener Austria hat im Grunddurchgang den Sprung in die Top-6 verpasst und muss daher in der Qualifikationsrunde antreten. Nur bei einem 1. Platz in diesem Pool würde die Chance auf ein Ticket für den Europacup intakt bleiben. Dafür müsste die Austria sich im Europa-League-Playoff gegen zwei weitere Teams durchsetzen. Bei einem eventuellen vorzeitigen Saisonende wären die Wiener in der kommenden Saison wohl nicht international vertreten.
Bundesliga: Tabelle in der Qualifikationsgruppe
Pl. | Verein | Spiele | S | U | N | Tore | Diff | Punkte |
1 | 22 | 5 | 10 | 7 | 33:36 | -3 | 12 | |
2 | 22 | 7 | 3 | 12 | 34:44 | -10 | 12 | |
3 | 22 | 4 | 7 | 11 | 22:43 | -21 | 9 | |
4 | 22 | 5 | 4 | 13 | 26:50 | -24 | 9 | |
5 | 22 | 5 | 3 | 14 | 26:52 | -26 | 9 | |
6 | 22 | 3 | 8 | 11 | 21:54 | -33 | 8 |