Im Interview mit laola1 äußerte sich der 36-Jährige zu den Vorwürfen von Aufsichtsratsvorsitzenden Philip Thonhauser, der den Wiener Großklubs Machtgier vorwarf und zeigte sich dabei überrascht. "Die Aussagen habe ich verwundert zur Kenntnis genommen und halte sie auch für unangebracht", sagte Peschek.
"Es geht nicht um irgendwelche Machtspiele sondern die Rettung des österreichischen Fußballs", erwidert er den Vorwürfen. Zumal der Antrag auf eine Erweiterung des Aufsichtsrates um jeweils einen Vertreter der Austria und Rapids an die beiden Wiener Klubs herangetragen wurde: "Die ursprüngliche Überlegung war, Austria und Rapid aufgrund der Ressourcen und Expertise stärker in den Aufsichtsrat einzubeziehen, und eben einen Vertreter der 2. Liga."
"Unterstützungsbereitschaft gibt es ja", so Peschek. Unter anderem - insgesamt sind es sieben der zwölf Bundesliga-Klubs - unterstützen der SK Sturm und Red Bull Salzburg jenes Vorhaben, welches auch nur für die kommenden 24 Monate angedacht war.
Bundesliga-Aufsichtsrat: Vorerst keine Erweiterung
Allerdings wurde der Antrag zur Abstimmung trotz der Unterstützung nicht zugelassen. Ein Fehler, so der Rapid-Geschäftsführer: "Ich finde es demokratiepolitisch bedauerlich. Zulassen heißt noch nicht zustimmen. Es hätte nur bedeutet, dass man eine Diskussion darüber führt."
Zudem stört den Rapidler die Ansicht Thonhausers, sich auf die Seite der "kleineren" Klubs zu schlagen: "Ich halte es auch für eine Missinterpretatition der Funktion, wenn man sich als Sprachrohr irgendeiner Gruppe sieht. Der Aufsichtsratschef ist das Sprachrohr aller Klubs, das heißt auch, Kompromisse zu finden und gemeinsame Sichtweisen herzustellen."
Die Rivalität zur Wiener Austria - trotz des derzeitigen intensiven Austausches, wie Kraetschmer es formulierte - hat Rapid aber nicht zur Seite gelegt: "Wir haben eine Rivalität - ob das jetzt beim Fußball oder beim Fidschigogerln ist, wir wollen immer gewinnen. Aber wir sind Profis und wissen, dass es gerade in der jetzigen Situation wichtig ist, alle mitzuhelfen."
Peschek über LASK: "Öffentliche Angriffe vom Kollegen aus Pasching"
Eine Rivalität baute sich in den letzten Wochen und Monaten auch zum LASK auf. Speziell mit LASK-Präsident und Bundesliga-Vorsitzendem Siegmund Gruber gibt es ein ständiges Hin und Her: "Zunächst muss man festhalten, dass es ihm definitiv gelungen ist, mehr Brisanz in die Spielpaarung LASK-Rapid zu bringen. Was ich anerkenne, ist, dass er Interessensvertreter seines Klubs ist, das bin ich ebenso."
Allerdings sieht sich Peschek eher in der reagierenden Rolle: "Ich möchte schon festhalten, dass der SK Rapid im Regelfall eher reagiert hat, da zumeist ja doch die öffentlichen Angriffe vom Kollegen aus Pasching ausgegangen sind. Aber das halten wir aus, das gehört im Fußball auch dazu."
Bundesliga: Aktuelle Besetzung des Aufsichtsrats
Name | Funktion im Aufsichtsrat | Verein/Institution |
Philip Thonhauser | Vorsitzender | Admira |
Siegmund Gruber | Vorsitzender Stv. (Bundesliga) | LASK |
Erwin Fuchs | Vorsitzender Stv. (2. Liga) | Kapfenberg |
Christian Jauk | Aufsichtsrat | Sturm |
Diana Langes-Swarowski | Aufsichtsrätin | WSG Tirol |
Volker Viechtbauer | Aufsichtsrat | Red Bull Salzburg |
Gerhard Stocker | Aufsichtsrat | Wacker Innsbruck |
Thomas Hollerer | Aufsichtsrat ohne Stimmrecht | ÖFB-Generalsekretär |