"Für mich unvorstellbar, dass wir nicht im Meister-Playoff sind. Es sind viele Dinge falsch gelaufen", sagte Ogris im Interview mit Sky und bezeichnete die aktuelle Lage der Austria als "erschreckend".
Die Wiener verpassten mit 25 Punkten aus den 22 Runden im Grunddurchgang die Top-6 klar. Tabellen-Sechster TSV Hartberg brachte es auf 29 Zähler. Schuld für das schwache Abschneiden hat für Ogris auch Trainer Ilzer, wenngleich er ihn lobte.
"Für meine Begriffe haben wir zu wenig Struktur hineingebracht. Erst, als er von seinem System weggekommen und auf junge Spieler gesetzt hat, ist es besser geworden", meinte Ogris. "Da muss man Christian Ilzer ein Lob aussprechen. In dieser Phase auf die Jungen zu setzen, da muss man Cojones haben."
Nachsatz: "Wir wissen ganz genau, wenn die Austria finanziell in einer anderen Lage wäre, wäre Christian Ilzer vielleicht schon Geschichte."
Schon seit vergangenem Herbst gab es Berichte über das angeschlagene Budget der Austria, die Coronakrise und die damit verbundenen fehlenden Einnahmen von Geisterspielen verschärfen die Situation zusätzlich.
Andreas Ogris über Rapid-Angebot: "War sehr lukrativ"
Mit Geld wollte der Erzrivale SK Rapid einst auch Andreas Ogris von einem Transfer überzeugen. "Ich hätte wesentlich mehr verdient als bei der Austria. Das Angebot von Rapid war sehr lukrativ", erklärte Ogris, "ich habe nicht über den Schatten hinüberspringen können."
Das schlechte Gewissen hätte ihn zu sehr geplagt. "Wie soll das werden, auf die Straße zu gehen, die Austrianer zu sehen, obwohl ich zum Erzrivalen gewechselt bin. Das habe ich nicht zusammengebracht. Ich bin Austrianer, das wird sich nie ändern. Das ist meine Mannschaft. Aus, Ende. Ich hoffe, dass wir die Kurve am Ende des Tages noch kriegen."
Ogris war über viele Jahre für die Wiener Austria auf dem rechten Flügel tätig. Mit den Veilchen wurde er in den 80ern und 90ern insgesamt fünf Mal österreichischer Meister, drei Mal gewann er den ÖFB-Cup. 1990 wurde er zu Österreichs Fußballer des Jahres gewählt.
Liga-Teilung: Bundesliga-Tabelle nach dem 22. Spieltag
Während es im Vorjahr noch Rapid nicht ins obere Playoff schaffte, muss diesmal die Austria unten spielen.
Platz | Verein | Sp | S | U | N | Tore | Diff | Punkte |
1. | LASK Linz | 22 | 17 | 3 | 2 | 50:20 | 30 | 54 |
2. | Red Bull Salzburg | 22 | 14 | 6 | 2 | 74:26 | 48 | 48 |
3. | Rapid Wien | 22 | 11 | 7 | 4 | 47:26 | 21 | 40 |
4. | WAC | 22 | 11 | 5 | 6 | 50:27 | 23 | 38 |
5. | SK Sturm Graz | 22 | 9 | 5 | 8 | 37:28 | 9 | 32 |
6. | TSV Hartberg | 22 | 8 | 5 | 9 | 36:50 | -14 | 29 |
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7. | Austria Wien | 22 | 5 | 10 | 7 | 33:36 | -3 | 25 |
8. | SCR Altach | 22 | 7 | 3 | 12 | 34:44 | -10 | 24 |
9. | FC Admira | 22 | 4 | 7 | 11 | 22:43 | -21 | 19 |
10. | WSG Tirol | 22 | 5 | 4 | 13 | 26:50 | -24 | 19 |
11. | SV Mattersburg | 22 | 5 | 3 | 14 | 26:52 | -26 | 18 |
12. | SKN St. Pölten | 22 | 3 | 8 | 11 | 21:54 | -33 | 17 |