Rapid-Präsident Bruckner hofft auf Hilfe aus öffentlicher Hand: "Haben Anspruch darauf"

Von SPOX Österreich
Martin Bruckner
© GEPA

Beim SK Rapid Wien kriselt es trotz zuletzt guter sportlicher Resultate - die Corona-Krise hat den Hütteldorfern aus finanzieller Sicht hart zugesetzt. Ein sexistisches Banner sorgte zudem für mediale Aufregung, Geldgeber "Ottakringer" droht nun auszusteigen. Der Vertrag mit Großsponsor "Cashback World" ist abgelaufen. Auch das Arbeitspapier von Kapitän Stefan Schwab konnte (vorerst) nicht verlängert werden.

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"Von allen Vereinen hat uns Corona am heftigsten getroffen. Es ist ein Unterschied, ob man 20.000 oder 3.000 Fans bei den Spielen hat", beklagte Rapid-Präsident Martin Bruckner gegenüber der Kronen Zeitung.

Gut die Hälfte der Einnahmen Rapids spülen die Spieltage in die Kasse, über Ticketverkäufe, VIP- und das Merchandising. "Jedes Geisterspiel war ein Verlust. Die TV-Gelder decken bei uns ja nur sieben Prozent des Budgets ab", betonte Bruckner.

Die Grün-Weißen hoffen daher auf finanzielle Hilfe aus öffentlicher Hand: "Wir sind auch ein Wirtschaftsbetrieb, schaffen Arbeitsplätze, leisten viel für die Integration. Daher haben wir Anspruch darauf."

Ohne der Corona-Pandemie hätte Rapid nach eigenen Angaben das Jahr wohl mit einem Gewinn von einer Million Euro abgeschlossen. "Wir werden das überstehen. Ein einmaliges Minus wäre ja okay, wir müssten es halt langfristig abfedern", gab der 55-Jährige zu verstehen und fügte bei: "Keiner weiß, wann wir wieder einen geregelten Spielbetrieb mit Fans haben. Selbst 10.000 Fans im Stadion wären ab September ja weniger, als wir Abonnenten haben."

SK Rapid: Ein sexistisches Transparent und Absprünge von Sponsoren?

Zur Causa Sponsoring zeigte sich Bruckner zuversichtlich: "Es gibt kein Indiz, dass es zu nicht kompensierbaren Ausfällen kommt. Wir sind ständig im Austausch mit unseren Partnern. Mit der Cashback World ist der Vertrag ausgelaufen, das stand seit Monaten fest."

Neben Corona wird auch ein sexistisches Transparent für Unmut bei Rapids Sponsoren gesorgt haben. "Viele waren verärgert, wir haben uns wiederholt dafür entschuldigt. Ich war bei dem Spiel leider auf einem länger geplanten Urlaub, sonst hätte ich sofort klar Stellung bezogen", erklärte Bruckner.

Das Abnehmen des Banners habe "leider zu lange gedauert". "Wir werden Maßnahmen setzen, dass so etwas nicht wieder vorkommen kann. Das war in 120 Jahren der erste frauenfeindliche Vorfall bei Rapid - hoffentlich der letzte", unterstrich Bruckner weitere Konsequenzen.

Variables Budget für Barisic - Rapid hat Trainingszentrum "bezogen"

Sportdirektor Zoran Barisic steht laut Bruckner, trotz der finanziellen Einbußen des Vereins, ein "variables" Budget für die Kaderplanung zur Verfügung. "Der Einzug in eine Gruppenphase würde die Planung erleichtern. Wir wollen die Mannschaft zusammenhalten."

Gute Neuigkeiten für den Vizemeister: Das neue Trainingszentrum wurde bereits von Rapid II bezogen. "Wir können es nutzen. Alle Unterlagen sind eingereicht, es gibt laufend Gespräche für den geplanten Aus- und Umbau. Aber natürlich ist Corona da auch nicht gerade hilfreich."

 

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