"Das Ethikkomitee begründet seine Entscheidung insbesondere damit, dass es die Vereinsverantwortlichen des SK Rapid Wien unterlassen haben, das im Widerspruch zu den im Leitbild der Bundesliga festgelegten Werte stehende Spruchband unmittelbar nach Kenntnisnahme zu beseitigen", teilte die Bundesliga in einer Aussendung mit.
Und weiter: "Bei der Bemessung der Geldbuße war zu berücksichtigen, dass der SK Rapid Wien sich öffentlich von dem Inhalt des Spruchbandes distanziert und bereits Maßnahmen zur Verhinderung derartiger Vorkommnisse für die Zukunft in die Wege geleitet hat."
15.000 Euro der gesamten Strafe wurden bis 30. Juni 2021 bedingt nachgesehen. Sollten sich die Hütteldorfer also bis zu diesem Zeitpunkt erneut etwas zu Schulden kommen lassen, würde diese Summe wieder fällig werden.
SK Rapid fordert: Strafsumme soll gespendet werden
Rapids Präsident Martin Bruckner stellte in einer Aussendung klar: "Sexismus, Rassismus und Diskriminierung widersprechen unserem Leitbild. Deshalb haben wir uns von Beginn an vom Inhalt des gegenständlichen Banners distanziert und zudem das Gespräch mit den Fanvertretern gesucht, um das Bewusstsein zu schärfen, dass sexistische Inhalte nicht toleriert werden."
Rapid würde sich wünschen, dass der unbedingte Betrag von 5.000 Euro an die Wiener Frauenhäuser überwiesen wird. Dieser Verein bietet misshandelten oder bedrohten Frauen und deren Kindern Schutz und steht ihnen beratend zur Seite.
"Es steht außer Frage, dass die Wortwahl des Transparents vollkommen inakzeptabel war", werden Michaela Dorfmeister und Monisha Kaltenborn, die beide im Rapid-Präsidium sitzen, gemeinsam zitiert. "Sie spiegelt in keiner Weise die Werte wider, für die der SK Rapid steht und die er auch lebt. Denn wir sind eine Gemeinschaft, die zusammenhält, die vielfältig und offen ist und deren Teil jeder und jede sein kann, die Grün-Weiß im Herzen trägt. Unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft oder weiteren Merkmalen."
SK Rapid: Hauptsponsor übt Druck aus
Der Vorfall mit dem Transparent könnte für Rapid noch weitere wirtschaftliche Folgen haben. Wie Hauptsponsor Wien Energie in einem Brief an die Vereinsführung festhielt, beobachte man die Situation "sehr genau". Man sehe sich gezwungen, "im Anlassfall entsprechende Schritte einzuleiten".
Gefordert wurden klare Konsequenzen für die für die Aktion Verantwortlichen. Das Unternehmen drohte sogar damit, den vertraglich fixierten Sponsoring-Betrag zu kürzen oder die Kooperation gänzlich auszusetzen.