Der erste Durchgang gestaltete sich weitestgehend ausgeglichen. Nach einer starken Anfangsphase von Sturm, in der sich die Grazer auch mit dem Führungstreffer durch Albian Ajeti belohnten, wurde Austria stärker und war gleichwertiger Teil dieses Spiels. Lediglich der Ausgleich fehlte.
Im zweiten Durchgang war es dann ein komplett andere Partie: Viele Fouls, viele Unterbrechungen und wenig Spielfluss. Austria kam völlig aus dem Konzept, konnte auf einmal kein eigenes Spiel mehr aufziehen. Sturm hingegen kam mit dieser Art von Fußball hervorragend zurecht und erzielte noch gleich zwei Tore hinterher. Erst traf William Böving, dann setzte der 20-jährige Mohammed Fuseini den Deckel drauf. Austria zeigte gar keine Gegenwehr, dadurch geht dieses Ergebnis letztlich auch in der Höhe in Ordnung.
Groß war die Freude bei den Steirern speziell über die Debüttore von Ajeti und Böving, die den Abgang von Rasmus Höjlund kompensieren sollen. Sonderlob gab es von Ilzer bei Sky für Ajeti: "Man hat heute gesehen, was für eine Qualität er hat. Er hat in den ersten 20 Minuten fünf oder sechs Torschüsse gehabt. Er hat sich hervorragend positioniert zwischen den Linien. Immer wieder mit ein - zwei Kombinationen der Austria Probleme gemacht. Es war enorm wichtig heute, dass wir in der vorderen Reihe die nötige Qualität und Entschlossenheit gehabt haben."
Ajeti: "Meine Beine werden immer fitter"
Ajeti selbst muss nach eigenen Angaben seine Rolle in der Mannschaft erst finden. "Es funktioniert noch nicht alles perfekt. Wir verstehen uns noch nicht perfekt. Ich versuch einfach der Mannschaft zu helfen", so Ajeti selbstkritisch. "Aber es war ein super Tor. Sehr schön herausgespielt. Ich hätte heute das ein oder andere mehr machen können, aber es kommt schon langsam. Meine Beine werden immer fitter. Ich freue mich, dass ich das erste Tor für Sturm machen konnte."
Mit diesem Sieg holt Sturm Graz weitere wichtige Punkte, um den Anschluss an den Tabellenführer Red Bull Salzburg zu sichern. Mit 21 Punkten steht Sturm jetzt zwei Zähler hinter Salzburg auf dem zweiten Platz.
Vier schwere Partien am Stück für Austria Wien
Austria steht jetzt mit zwölf Punkten auf dem achten Rang und muss langsam in Fahrt kommen. Konkurrent Rapid belegt den sechsten Rang und hat nicht nur zwei Punkte Vorsprung, sondern auch ein Spiel weniger absolviert. Am Donnerstag geht es für die Veilchen mit dem schweren Conference League-Duell mit Villarreal weiter, am Sonntag wartet der SK Rapid im Wiener Derby und anschließend gastieren erneut Villarreal und Red Bull Salzburg. Keine einfachen Wochen für die Viola.
"Wir werden regenerieren und schauen wie viele fitte Spieler wir dann haben. Wir wollen unser Spiel weiterentwickeln und uns auf Villareal vorbereiten. Wir spielen nicht schlecht, sondern wir spielen guten Fußball. Das sind Kleinigkeiten, wo wir immer wieder Fehler machen, und Gegentore bekommen. Aber wir wollen natürlich dort hinfahren und was holen", weiß FAK-Coach Manfred Schmid.