Insbesondere am letzten Spieltag gegen den SV Mattersburg lieferte der 18-Jährige beim 4:0-Sieg ein Tor und eine Vorlage, zeigte sich dribbelstark, ballsicher, kreativ. Der Abstieg der Innsbrucker ließ sich jedoch nicht mehr verhindern.
Zahlreiche Klubs - glaubt man Medienberichten, auch Red Bull Salzburg - beschäftigten sich mit dem Nachwuchsnationalspieler. Den Zuschlag erhielt schließlich Dynamo Dresden. "Der Wechsel zu Dynamo hat sich eher kurzfristig ergeben. Aber das Gesamtpaket mit Stadt, Mannschaft, Philosophie hat einfach gepasst. Es war nicht mein Plan, Österreich zu verlassen, aber als Dynamo gekommen ist, war für mich die Entscheidung eindeutig", sagt Taferner im Gespräch mit SPOX.
Matthäus Taferner: "Innsbruck war alles für mich"
Rund eine halbe Million Euro sollen die Innsbrucker für ihr größtes Talent kassiert haben, ein wichtiger Zuschuss für die marode Vereinskassa. "Mir ist der Abschied sehr schwergefallen. Innsbruck war alles für mich, ich habe immer dort gespielt, die Chance in der ersten Mannschaft bekommen. Der Abstieg tut mir persönlich immer noch weh, aber der Verein wird seinen Weg gehen", sagt Taferner.
In der 543.825-Einwohnerstadt Dresden bezog der Kreativspieler eine Wohnung in der Nähe des Rudolf-Harbig-Stadions, in das zu Heimspielen rund 30.000 Zuschauer pilgern. Nach fünf Runden findet sich der Traditionsklub auf dem 14. Tabellenplatz wieder, zuletzt lieferte sich die Mannschaft von Trainer Cristian Fiel (39) ein 3:3-Spektakel mit dem FC St. Pauli.
In den ersten beiden Runden kam Taferner zum Einsatz, einmal 19 Minuten, gegen Karlsruhe eine gute Stunde. "Für mich war es überraschend, dass ich so früh meine Chance gekriegt habe. Aber ich war bereit dafür", sagt er. "Wie der Verein mit mir plant, ist schwer zu sagen. Es kommt darauf an, wie schnell ich mich hier einlebe. Aber ich hätte den Wechsel nicht gemacht, wenn ich meine Chance in Dresden nicht sehen würde."
Matthäus Taferner: "Spielen keinen typischen Zweitligafußball"
Am Sonntag wartet auf Dynamo das Auswärtsspiel gegen den VfL Bochum. Punkte sind dringend benötigt. Mit einem Kader, der eigentlich für Fußball-Ästhetik designt ist. Mit Sascha Horvath, der auf eine starke U21-EM zurückblickt, Baris Atik (früher Sturm Graz) und Taferner ist Kreativität im offensiven Mittelfeld vorhanden.
"Unser Spiel ist auf Ballbesitz ausgelegt und dafür braucht unser Trainer auch solche Spieler. Wir spielen keinen typischen Zweitligafußball in Deutschland, sondern sind spielerisch ausgerichtet. Wir versuchen den Gegner zu dominieren und auszuspielen und nicht nur mit langen Bällen zu arbeiten und auf Zufälle zu hoffen", sagt Taferner, der die 2. Bundesliga mit der österreichischen Bundesliga vergleicht. "Ein paar Vereine versuchen, Situationen spielerisch zu lösen. Einige agieren aber sehr physisch und forcieren lange Bälle in die Tiefe."
In den nächsten Runden wollen sich die Dresdner wieder aus dem Tabellenkeller der 2. Bundesliga bewegen. Taferner hofft dabei auf Einsatzminuten, gibt sich aber geduldig. Seine Ziele für die laufende Saison? "Ich will persönlich und menschlich reifen, eigenständig Leben, weg von Zuhause."
Matthäus Taferners Profi-Partien
Verein | Spiele | Tore | Vorlagen |
Dynamo Dresden | 2 | - | 1 |
Wacker Innsbruck | 8 | 1 | 1 |
Wacker Innsbruck II | 45 | 6 | 5 |