Der als Nummer drei gesetzte Niederösterreicher verkürzte nach einem packenden Fight im Head-to-Head mit dem elffachen Barcelona-Sieger auf 4:8. Seit 2016 gelang ihm jedes Jahr (2016 Buenos Aires, 2017 Rom, 2018 Madrid) ein Triumph gegen den ehemaligen Weltranglistenersten. Alle Siege feierte Thiem auf Sand. Er ist damit der einzige Spieler auf der Tour neben dem Serben Novak Djokovic (sieben Siege), der Nadal auf diesem Belag zumindest viermal besiegt hat.
"Ich bin sehr stolz, weil er der bester Spieler aller Zeiten auf dem Belag ist. Wir hatten immer großartige Matches, heute wieder, ich war einfach der Glücklichere", resümierte Thiem.
Rafael Nadal: "Dominic Thiem ist ein harter Arbeiter"
Nadal gab sich als fairer Verlierer. "Ich war absolut konkurrenzfähig, aber er hat großartig gespielt und alles so gemacht, wie er es machen muss, um Erfolg zu haben", sagte der Spanier. Er selbst habe das Match genossen. "Ich habe mich das erste Mal wieder richtig gut gefühlt und bin happy, dass ich in dieser Woche einen Schritt nach vorne gemacht habe", so der 32-Jährige.
In Zukunft könnte Thiem laut Nadal auf jenem Thron landen, auf dem der Mallorquiner in seiner Karriere schon öfters war - der Weltranglistenspitze. "Warum nicht? Es gibt einige Spieler, die Nummer eins werden können. Es ist keine einfache Sache, aber er ist ein guter Spieler und harter Arbeiter", sagte der Ranglistendritte über einen seiner Verfolger.
Thiems Finalgegner am Sonntagnachmittag ist der Russe Daniil Medvedev, der gegen den Japaner Kei Nishikori mit 6:4,3:6,7:5 die Oberhand behielt. Thiem kämpft dabei um seinen 13. Titel auf der Tour, den neunten auf Sand. Seinen bisher einzigen Turniersieg 2019 holte er in Indian Wells auf Hartplatz. Unabhängig vom Ausgang sind ihm 253.000 Euro an Preisgeld und 300 Weltranglistenpunkte bereits sicher. Thiem wird in jedem Fall Fünfter in der Rangliste bleiben.
Dominic Thiem: Zweites Finale in Barcelona
Thiem ist in Barcelona weiter ohne Satzverlust, nachdem er zuvor Diego Schwartzman, Jaume Munar und Guido Pella ausgeschaltet hatte. Die Finalteilnahme in Barcelona ist keine Premiere, 2017 hatte er gegen Nadal mit 4:6,1:6 verloren. Der Ranglistenzweite Nadal hatte zuvor in 22 Partien in Barcelona in den entscheidenden beiden Runden nur einen Satz abgeben müssen.
Der Lichtenwörther könnte in die Fußstapfen von Thomas Muster treten, der in Barcelona 1995 und 1996 den Titel geholt hat. "Ich liebe das Turnier und will morgen noch einen weiteren Schritt machen, aber Daniil ist in der Form seines Lebens", rechnete Thiem mit harter Gegenwehr des als Nummer sieben gesetzten Russen.
Das bisher einzige Duell der Beiden ging 2018 im Viertelfinale von St. Petersburg auf Hartplatz in der Halle mit 6:2,3:6,7:67(2) knapp an Thiem. Der 23-jährige Russe hat bisher vier ATP-Turniere gewonnen, allesamt allerdings auf Hartplatz, darunter dieses Jahr in Sofia. In Brisbane stand er zudem im Endspiel und unterlag Nishikori, an dem er sich nun revanchierte.
Dominic Thiem gegen Daniil Medvedev um 13. ATP-Titel
Der Erfolg gegen den Japaner war nicht der einzige gegen einen Top-Ten-Spieler in der laufenden Saison. Zuletzt hatte Medwedew auf dem Weg zum Halbfinaleinzug in Monte Carlo im Viertelfinale den Weltranglistenersten Novak Djokovic auf seine Abschussliste gesetzt. "Ich hoffe, dass ich in Zukunft mehr solche Spieler schlagen kann. Das ist mein Ziel", so Medvedev. Am Sonntag bietet sich gegen Thiem gleich die nächste Chance.
Thiem ist in jedem Fall gewarnt: "Medvedev spielt aktuell sein bestes Tennis, ist in der Form seines Lebens. Er macht ganz wenig Blödheiten, wenig Fehler auf beiden Seiten, macht guten Druck und serviert noch dazu richtig gut."
Es werde ein "komplett unterschiedliches Match" als jenes gegen Nadal. "Ich werde mir sicher einen guten Plan ausarbeiten und hoffentlich den Titel gewinnen", sagte Thiem.
Barcelona Open: Dominic Thiems Weg ins Finale
Nach einem 6:3, 6:3-Sieg gegen Diego Schwartzman räumte Thiem im Achtelfinale Lokalmatador Jaume Munar mit 7:5, 6:1 aus dem Weg. Am Freitagabend setzte er sich dann gegen Guido Pella mit 7:5, 6:2 durch. Nachdem er auch gegen Rafael Nadal in zwei Sätzen siegreich war, wartet nun am Sonntag der Russe Daniil Medvedev im Finale.
Runde | Gegner | Ergebnis |
1. Runde | Freilos | - |
2. Runde | Diego Schwartzman (ARG) | 6:3, 6:3 |
Achtelfinale | Jaume Munar (ESP) | 7:5, 6:1 |
Viertelfinale | Guido Pella (ARG) | 7:5, 6:2 |
Halbfinale | Rafael Nadal (ESP) | 6:4, 6:4 |
Finale | Daniil Medvedev (RUS) | Sonntag |