In diesem trifft er am Freitag (3. Match nach 11.30 Uhr/live ServusTV) erstmals auf den als Nummer 7 gesetzten Italiener Lorenzo Sonego.
Dominic Thiem: "Spielerisch war es keine Glanzleistung"
Thiem wusste freilich auch selbst am besten, dass seine Auftaktpartie gegen Sebastian Ofner sehenswerter war. "Gestern war schon um einiges besser würde ich sagen, vor allem von mir. Es war heute so eine Partie, die ich fast zu hundert Prozent über Kampf gewonnen habe. Ich habe voll gefightet und deswegen auch gewonnen. Spielerisch war es sicher keine Glanzleistung, aber solche Matches passieren fast in jedem Turnier", erklärte Thiem.
Gründe dafür gibt es für ihn mehrere, wie zum Beispiel komplett andere Bedingungen. "Ich habe einfach zu wenig Länge in den Schlägen gehabt, teilweise zu weit hinter der Grundlinie gespielt. Ich war zu oft in der Defensive, aber das sind alles zum Glück Nebensächlichkeiten, weil ich die Partie gewonnen habe." Zwischendurch seien aber auch "sehr gute Sachen aufgeblitzt".
Thiem hatte gegen den acht Jahre älteren Andujar, gegen den er nun im Head-to-Head auf 3:0 gestellt hat, gleich den Aufschlag abgeben und geriet 0:2 in Rückstand. Bei 1:2 gingen die nächsten drei Games jeweils an den Rückschläger, womit es bei 3:3 in Richtung Tiebreak ging. In diesem setzte sich Thiem zur Freude der neuerlich 5.600 Fans (ausverkauft) nach 61 Minuten mit 7:4 durch.
Auch im zweiten Satz geriet Thiem nach einem sehr schwachen Aufschlag-Game 0:2 bzw. in der Folge 0:3 in Rückstand, aber dem 13-fachen Turniersieger gelang das 3:3 und das entscheidende Break zum 5:4. Thiems Fazit: "Hauptsache gewonnen, solche Siege tun auch sehr gut, wenn sie fast nur über das Fighten sind."
Thiem um 22. ATP-Finale
Nach zuletzt schwachen Kitz-Auftritten steht er nun erstmals seit vier Jahren wieder im Halbfinale. Dies sei "einmal eine positive Sache", aber: "Das stellt mich alles andere als zufrieden. Ich will da das Turnier gewinnen, zu hundert Prozent und die Chancen sind da. Aber ich muss mich definitiv steigern. Wenn ich so spiele wie heute, wird es wahrscheinlich nichts werden, das kann ein- oder zweimal gutgehen, aber irgendwann sind dann die Gegner zu stark dafür."
Nun möchte Thiem zum zweiten Mal nach Kitzbühel 2014 und zum schon insgesamt 22. Mal auf der ATP-Tour das Endspiel erreichen. Gegen Sonego, der auf dem Weg ins Halbfinale in den ersten beiden Runden zunächst acht, dann im Achtelfinale einen Matchball abgewehrt hatte, hat Thiem noch nie gespielt. "Ich habe heute fast die ganze Partie gesehen. Er spielt sehr gut, gefährlich, super erster Aufschlag und sehr gute Vorhand. Die Kombination, wenn er gut serviert und dann die ersten Bälle auf die Vorhand kriegt, dem gibt es wenig entgegenzusetzen." Sein Rezept lautet daher guter Return und vermehrt über Sonegos Rückhand zu spielen.
Österreich ist am Freitag auch im Doppel-Halbfinale vertreten. Nicht die topgesetzten Oliver Marach/Jürgen Melzer meisterten die Viertelfinal-Hürde, dafür aber der Vorarlberger Philipp Oswald an der Seite des Slowaken Filip Polasek. Sie eröffnen den fünften Spieltag in Kitzbühel um 11.30 Uhr. Danach wird nicht vor 13.30 Uhr zwischen dem Norweger Casper Ruud und dem Spanier Albert Ramos-Vinolas der erste Finalist ermittelt.