ÖVV-Teamchef Michael Warm hatte seine Grund-Sechs von den Brüsseler Niederlagen gegen Belgien (0:3) und die Slowakei (1:3) auf zwei Positionen umgestellt, in Annahme/Außenangriff kam Maximilian Landfahrer ins Team, dazu Mittelblocker Mathäus Jurkovics. Die größere Rochade hatten aber die Deutschen zu verzeichnen. Der bisher enttäuschende Star Georg Grozer fehlte wegen einer Wadenblessur, Kapitän Lukas Kampa wegen eines Magenproblems.
Die Umstellungen in der rot-weiß-roten Equipe machten sich zumindest im ersten Satz bezahlt. Landfahrer wies da eine ausgezeichnete Annahme-Quote auf, Jurkovics zeigte vereinzelt am Block auf. Um Klassen stärker als gegen die Slowaken war in der Anfangsphase aber Alexander Berger drauf. Der Italien-Legionär war wohl auch durch die Präsenz seiner mit ihren zwei Kindern gekommene Frau Mirna motiviert, Ex-Schwimmerin und Olympia-Dritte 2008 in Peking.
Österreich fällt in Satz zwei ab
Zehn Angriffspunkte ihres Ehemanns im Eröffnungssatz trugen zwar auch zur zeitweisen Führung bei, den Satz gewannen aber die erneut keinesfalls auf der Höhe spielenden Deutschen knapp. Damit war die Vorentscheidung schon gefallen. Denn im Satz zwei konnte Rot-Weiß-Rot wie schon gegen die Slowakei sein Spiel-Level nicht halten, fiel in allen Komponenten zurück. Die Deutschen punkteten hingegen mehrfach effektiv am Block.
Im dritten Satz tauschte Warm den Aufspieler, Alexander Tusch kam statt Maximilian Thaller. Als Libero fungierte nun Florian Ringseis statt Philipp Kroiss. Die Anfangsphase des Durchgangs wurde von den Österreichern noch offen gestaltet, dann wuchs der Rückstand aber rasch an. Das Service klappte das gesamte Spiel über nicht wie gewünscht. Da fiel es nicht ins Gewicht, dass auch die Deutschen nicht wie erhofft mit dem Aufschlag punkteten.
Für den Vize-Europameister 2017 war es der erste Sieg im Turnier, die Truppe von Bundestrainer liegt aber nur auf Gruppenplatz vier. Am Abend (20.30 Uhr) spielte noch Serbien gegen Spanien. Gegen die Iberer muss für die Österreicher nun unbedingt ein Sieg her, um die eher nur noch theoretische Chance am Leben zu halten. ÖVV-Topscorer gegen Deutschland waren Berger (16), Landfahrer (7) sowie Jurkovics und der nicht sehr effektive Thomas Zass (je 5).