Die Steirerin Siebenhofer verbuchte damit nach Platz drei in der ersten Lake-Louise-Abfahrt Anfang Dezember 2015 ihr zweitbestes Weltcup-Resultat, hatte sich aber mehr erhofft. "Wenn man zweimal Trainingsbestzeit fährt, dann will man das auch im Rennen schaffen und ärgert sich über Platz vier", betonte Siebenhofer, neben der aus dem ÖSV-Team auch noch Nicole Schmidhofer (0,92) als Sechste und Ricarda Haaser (1,28) mit der hohen Startnummer 53 als Zehnte in die Top Ten kamen. Zauchensee-Siegerin Christine Scheyer aus Vorarlberg, die bei der dritten Zwischenzeit noch vor Rebensburg gelegen war, schied nach einem Torfehler kurz vor dem Ziel aus.
Vonn: "Das schwierigste Comeback meiner Karriere"
"Das ist unglaublich, mir fehlen die Worte. Das war das schwierigste Comeback meiner Karriere. Ich habe alles gegeben und damit mich selbst überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so schnell wieder mein Niveau erreichen kann", meinte Vonn nach dem bereits 39. Abfahrtstriumph und insgesamt 127. Podestplatz im Weltcup mit Freudentränen in den Augen. Ihren bisher letzten Sieg hatte sie im Vorjahr in der Garmisch-Abfahrt gefeiert. Auf den absoluten alpinen Skirekord des Schweden Ingemar Stenmark, der insgesamt 86 Weltcup-Rennen gewann, fehlen ihr damit noch neun Erfolge.
Nach einem komplizierten Oberarm-Bruch mit Nervenschäden, den sich Vonn am 10. November bei einem Trainingssturz in ihrer Heimat in Copper Mountain zugezogen hatte, war die Abfahrts-Olympiasiegerin von 2010 erst am Sonntag in Salzburg in den Weltcup zurückgekehrt. In der Zauchensee-Abfahrt verlor sie noch 1,54 Sekunden auf Debütsiegerin Scheyer und musste sich mit Platz 13 begnügen. Doch in Garmisch machte sie bereits im Training große Fortschritte und zeigte sich im Rennen von ihrer besten Seite.
Im Gegensatz zu Vonn beging Siebenhofer gleich bei der ersten Kurve nach dem Start einen schweren Fehler. "Die wollte ich ganz besonders gut fahren, das ist aber leider schief gegangen. Deshalb hatte ich schon bei der ersten Zwischenzeit (nach 15 Sekunden, Anm.) 28 Hundertstel Rückstand", erklärte die 25-Jährige, die auch im technisch anspruchsvollen Streckenteil "Hölle" wertvolle Zehntel verlor. "Bei der Einfahrt in die Hölle habe ich mich ein bisschen eingebremst und bei der Ausfahrt dann noch einmal. Schade!"
Veith-Speed-Comeback im morgigen Super-G
Schmidhofer verlor dagegen wie schon im Training im oberen Gleitteil die meiste Zeit. "Oben habe ich leider wieder vier Zehntel ausgefasst. Unten war es dann sehr gut", sagte die 27-Jährige zu ihrer "soliden Fahrt", mit der sie ihren in Zauchensee mit Platz sieben gezeigten Aufwärtstrend fortsetzte. "Die Richtung stimmt auf jeden Fall."
Elisabeth Görgl, die vor sechs Jahren in Garmisch-Partenkirchen Doppel-Weltmeisterin in den Speed-Bewerben geworden war, landete als viertbeste ÖSV-Dame unmittelbar vor ihren Teamkolleginnen Mirjam Puchner und Stephanie Venier auf Platz 15. 1,76 Sekunden betrug der Rückstand der 35-Jährigen im Ziel, 1,17 davon hatte sie auf den ersten 55 Fahrsekunden verloren.
Eine Woche nach Vonn gibt am Sonntag im Garmisch-Super-G (12.00 Uhr/live ORF eins) auch Österreichs Olympiasiegerin Anna Veith ihr Speed-Comeback. Die 27-jährige Salzburgerin, die bereits Ende Dezember im Riesentorlauf in den Weltcup zurückgekehrt war, nahm deshalb bereits am Samstagvormittag an der Streckenbesichtigung für die Abfahrt teil.