Am Vortag war Vonn als Trainingsbeste nach einem schweren Fehler Zweite geworden, 24 Stunden später bewältigte sie die Strecke ohne Makel. "Es hat so viel Spaß gemacht, zu fahren. Ich freue mich sehr über den Sieg", meinte die US-Amerikanerin. Sie habe gewusst, dass sie ohne Fehler nur schwer zu schlagen sein würde. Neben ihr stand als Dritte ihre Landsfrau Jacqueline Wiles (+0,98) auf dem Podest. Vonn ist Mentorin der 25-Jährigen und hat sie auch finanziell unterstützt.
Vonn avancierte zudem zur bisher ältesten Abfahrtssiegerin im Weltcup - Elisabeth Görgl war bei ihrem letzten Super-G-Erfolg noch einige Monate älter. "Ich kann immer noch toll Gas geben, obwohl ich alt bin", meinte Vonn im ORF-Fernsehen. Vortagssiegerin Sofia Goggia schied nach einem Sturz aus. Dadurch gelang es Mikaela Shiffrin dank des siebenten Platzes (+1,45) ihre souveräne Führung im Gesamt-Weltcup vor der Italienerin weiter auszubauen.
Siebenhofers Ausrufezeichen vor Olympia
Die Steirerin Siebenhofer stellte ihr zweitbestes Weltcup-Resultat ein. Die Dritte der Abfahrt von Lake Louise im Dezember 2015 schaffte ihr bestes Ergebnis seit einem Jahr. Sie hatte 1,25 Sekunden Rückstand und verpasste das Podest um 0,27 Sekunden. "Ich habe gewusst, dass ich da sehr gut fahren kann", sagte die 26-Jährige. "In Richtung Olympia war das ein großes Ausrufezeichen, auch mit meiner aufsteigenden Form." Endlich sei es ihr gelungen, die Trainingsleistungen auch im Rennen zu zeigen.
Mit Stephanie Venier als Achter (+1,58) und Cornelia Hütter als Zehnter (1,85) schafften es zwei weitere Österreicherinnen unter die Top Ten. Die Vortages-Fünfte Nicole Schmidhofer wurde Zwölfte (1,88). "Wichtig, dass die Form wieder da ist", meinte Vize-Weltmeisterin Venier. "Das ist wichtiger als das Ergebnis."
Anna Veith ließ einem 13. Rang am Samstag den 15. Platz folgen. Cortina hatte auch vor der Verletzung der Salzburgerin nicht zu deren Lieblingsstrecken gezählt. "Am Sonntag im Super-G sollte es besser gehen", meinte die Olympiasiegerin.