Kraft bester Österreicher
Im einzigen Training war Stefan Kraft (204,5 m) als Elfter der beste ÖSV-Mann. Die überlegene Bestweite zeigte der norwegische Mitfavorit Daniel Andre Tande mit 223,5 Metern. Der am Kulm noch schwächelnde Tournee-Dominator Kamil Stoch überzeugte als Zweiter mit 214,5. Dritter wurde der Slowene Anze Semenic (211,5). Der zweite Trainingsdurchgang musste ebenso wie die anschließende Qualifikation nach zwei Verschiebungen abgesagt werden.
FIS-Renndirektor Walter Hofer war froh, dass überhaupt ein Training stattfinden konnte. "Wir haben mit einem Trainingsdurchgang mehr erreicht, als wir gedacht haben. Wir haben eine extrem stürmische Wettersituation, jetzt bricht der Wind immer mehr zum Boden durch. Wir sehen heute keine Chance mehr, zu fliegen", sagte Hofer nach einem Tag mit Schneefall, Regen und böigem Wind. Am Wochenende soll sich aber Wetterbesserung einstellen. Sollte die Quali am Freitag ausfallen, würden alle 48 Teilnehmer in den Hauptbewerb kommen.
10 bis 15 Medaillenanwärter
Weltrekordhalter Kraft, im Vorjahr am WM-Schauplatz Weltcup-Doppelsieger, zeigte sich mit seinem Trainingssprung nicht ganz zufrieden. "Ich hatte mit dem Radiusdruck zu kämpfen, aber die Schanze und der Auslauf sind in einem perfekten Zustand. Ich hoffe, dass sich der Wind beruhigt in den nächsten Tagen", sagte der Salzburger.
Der WM-Dritte von 2016 hat eine leichte Verkühlung überstanden und will ungeachtet der Verhältnisse wieder zu Edelmetall segeln. "Sicher fährt man zu einer WM, um Medaillen zu gewinnen, das ist auch mein Ziel. Aber es ist kein Wunschkonzert, die Norweger sind extrem stark, die Deutschen und die Slowenen werden gut fliegen", meinte der zuletzt am Kulm Neuntplatzierte. Er sei jedenfalls bereit für den Kampf mit 10 bis 15 anderen Medaillenanwärtern. "Ich habe gut gearbeitet diese Woche. Ich bin perfekt vorbereitet, der Rest muss passieren."
Neben Kraft treten auf der Heini-Klopfer-Schanze für Österreich auch noch Michael Hayböck, Clemens Aigner und Manuel Poppinger an. Florian Altenburger muss nach schlechtem Training zuschauen. Die formschwachen Gregor Schlierenzauer und Manuel Fettner waren nicht nominiert worden.