Feuz durfte nach drei zweiten Plätzen über seinen ersten Abfahrtssieg in Colorado jubeln. Er tat es mit Verzögerung, denn nach seinem Lauf hatte er noch gezweifelt. "Nach meinem Gefühl reicht diese Fahrt nicht für den Sieg", hatte der 31-Jährige gesagt. Er wusste aber auch um einen wichtigen Baustein für seinen Erfolg. "Die Strecke liegt mir schon lange, aber das ekelhafte Flachstück zu Beginn hat mir bisher einen Strich durch die Rechnung gemacht", meinte Feuz im ORF-TV-Interview. Dieser Abschnitt wurde wegen möglichen Windes und des angekündigten Schneefalls diesmal gestrichen.
Kriechmayr kann aus günstiger Startnummer kein Kapital schlagen
Kriechmayr vermochte trotz günstiger Startnummer drei daraus kein Kapital zu schlagen. Der 27-Jährige, der in Colorado im Vorjahr seinen ersten Weltcupsieg gefeiert hatte (Super-G), stufte seinen Fahrstil für diese Bedingungen im Nachhinein als etwas zu aggressiv ein. "Die Piste war sehr weich, das ist ungewohnt für Beaver. Es wäre lockerer gegangen, aber es ist ganz okay." Der Vierte von Lake Louise hatte im oberen Teil schon geglaubt, eingefädelt zu haben, als er ein Tor engstmöglich passierte.
Die ÖSV-Läufer warten damit schon seit 2013 (Hannes Reichelt Zweiter) auf einen Abfahrtspodestplatz in Beaver Creek, der Oberösterreicher Kriechmayr lag 0,18 Sekunden hinter dem drittplatzierten Aksel Lund Svindal. Der Norweger hat vier Abfahrtsrennen auf der Raubvogel-Piste gewonnen, darunter die letzten zwei, und schaffte am Freitag seinen bereits siebenten Podestplatz.
Von den weiteren ÖSV-Läufern schaffte es nur noch Hannes Reichelt (+0,45) als Siebenter in die Top Ten. Max Franz (+0,90), der Saison-Auftaktsieger in Lake Louise, und Matthias Mayer (0,91) landeten an der 13. bzw. 15. Stelle. Otmar Striedinger, der im einzigen Training Bestzeit markiert hatte, büßte 1,16 Sekunden ein.