Marcel Hirscher feiert beim Slalom in Saalbach Rekordsieg

Von SPOX Österreich
Marcel Hirscher
© GEPA

Mit seinem ersten Sieg auf Salzburger Boden hat sich Marcel Hirscher auch offiziell zum erfolgreichsten Skirennläufer der Alpenrepublik gekürt. Saalbach-Hinterglemm wird dem 29-Jährigen als jenes Rennen in Erinnerung bleiben, in dem er Annemarie Pröll an Weltcupsiegen überholte. Der 63. Erfolg war zugleich sein 29. in einem Spezialslalom.

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Vor Hirscher liegen in der Weltcup-Siegstatistik nun noch die US-Amerikanerin Lindsey Vonn (82) und der Schwede Ingemar Stenmark (86). Die in Saalbach anwesende Moser-Pröll traut es Hirscher auch zu, den Stenmark-Rekord auszulöschen, so er verletzungsfrei bleibe. "Es war wahnsinnig wertschätzend, was sie gesagt hat. Das freut mich brutal." Im Gesamtweltcup nimmt er als Führender einen Vorsprung von 268 Punkten mit zum Slalom am Samstag in Madonna.

Hirscher gewann das aufgrund der Pistenverhältnisse äußerst anspruchsvolle Ersatz-Rennen für Val d'Isere mit 0,38 Sekunden Vorsprung auf den Schweizer Loic Meillard sowie 0,47 auf den Norweger Henrik Kristoffersen. Das ÖSV-Team schnitt im zweitletzten Rennen vor der Weihnachtspause hervorragend ab, Manuel Feller landete auf Platz vier (0,66), Michael Matt auf fünf (0,78) und Marco Schwarz auf neun (1,02).

Hirscher auf "Sicherheitslinie" zum Sieg

Nach dem ersten Durchgang hatte Hirscher auf Loic (12.) einen satten Vorsprung von 2,13 Sekunden, knapp vier Zehntel blieben am Ende übrig. Auch weil der siebenfache Gesamtweltcupsieger noch wertvolle Informationen über Löcher auf der Piste bekommen hatte. "Der erste Lauf war solide, im zweiten war ich auf der Sicherheitslinie. Es war am Ende eine sehr knappe Entscheidung. Der untere Teil war hart beim Limit zu dem, was man Skirennfahren nennt, danach kommt nur noch Buckelpiste", erklärte der Disziplinführende.

Schon im ersten Lauf war die Piste rasch gebrochen, am besten hatte sich von den Österreichern mit "höheren" Nummern Schwarz mit der 16 als Elfter (+2,06) gezeigt. Vor dem zweiten Durchgang wurde die Piste mit Wasser und Salz behandelt. "Ich mag den Berg, leider waren die Bedingungen aber nur so, so", meinte "Wahl-Österreicher" Kristoffersen und verwies darauf, dass man ja Weltmeisterschaften haben will. Einen Abschnitt wie den Schlussteil sei er jedenfalls noch nie im Weltcup gefahren.

Feller springt auf Platz 4 nach vor

Olympia-Bronzemedaillengewinner Matt hatte wegen Rückenproblemen nach einem Trainingssturz erst in der Früh über sein Antreten entschieden, der Rückfall von Halbzeitrang zwei auf fünf ließ sich so verschmerzen. "Den Umständen entsprechend ist das Ergebnis okay, aber der zweite Lauf war nicht gut. Es war extrem schwierig, die Sicht war schlecht, es waren brutale Löcher drinnen. Und je unruhiger es wird, desto schwieriger wird es für den Kopf, weil ich vor zwei Tagen nicht einmal gerade gehen konnte", sagte der Tiroler.

Von 17 auf 4 verbesserte sich Feller, das war Balsam auf den Wunden des von Saalbach kopfgesponserten Athleten nach dem Ausfall im Riesentorlauf. "Das Ganze war ein bisschen schwierig für mich hier. Natürlich ist es fein, wenn man viele Fans hier hat, aber man muss irgendwie trotzdem die Konzentration bewahren", erklärte der Tiroler. Nach dem gefahrenen "Semmel" im ersten Durchgang schaffte er die Kehrtwende. "Wir haben viel am Set up verändert, Schuhe und Ski gewechselt.

Hischer sieht Loic als "Diamanten"

Auch der neuntplatzierte Schwarz landete wie beim ersten Saisonslalom in Levi in den Top Ten. "Es ist nicht das, was ich draufhabe", war der Kärntner nicht ganz zufrieden. Christian Hirschbühl wurde 19., Marc Digruber 22. Fabio Gstrein hatte als 33. ebenso die Qualifikation für den zweiten Durchgang verpasst wie die in dem ausfallsreichen Slalom nicht ins Ziel gekommenen Mathias Graf und Johannes Strolz.

Der Schweizer Meillard wird auf ewig glücklich auf Saalbach zurückblicken - trotz Rumpelpistenverhältnisse. Er war bereits im Riesentorlauf hinter dem slowenischen Sensationssieger Zan Kranjec Zweiter geworden, es sind die ersten Stockerlplätze seiner Karriere. "Das waren zwei harte Tage auf der Piste. Da musste man kämpfen, ich bin sehr glücklich", sagte der 22-Jährige.

"Loic ist einer der großen Diamanten, die sie in der Schweiz haben", merkte Hirscher an. Er selbst hatte nach Riesentorlaufplatz sechs eine unruhige Nacht gehabt - für den Slalom passte die Materialabstimmung dann wieder.

Alpiner Ski-Weltcup der Herren: Wer sind die Titelverteidiger?

DisziplinSieger
GesamtMarcel Hirscher (AUT)
AbfahrtBeat Feuz (SUI)
Super-GKjetil Jansrud (NOR)
RiesentorlaufMarcel Hirscher (AUT)
SlalomMarcel Hirscher (AUT)
KombinationPeter Fill (ITA)
Nationen-WertungÖsterreich
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