Riss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie lautete die ernüchternde Diagnose. Die 29-Jährige wurde noch am Samstag von Dr. Christian Hoser im Innsbrucker Klinikum Hochrum operiert. Anders als bei Brunner, deren Kreuzband ebenfalls am Vortag beim Training in Pozza di Fassa gerissen war, passierte Veiths Verletzung nicht bei einem Sturz. Sie hatte "nach einem Schwung einen Schlag abbekommen und dann das Training gestoppt", wie der ÖSV in einer Aussendung bekanntgab.
Veith selbst hatte zuletzt aufsteigende Form bewiesen und war in vier Saison-Riesentorläufen dreimal in die Top Ten (einmal Siebente, zweimal Achte) gefahren. Österreichs Technik-Team steht damit knapp einen Monat vor dem WM-Bewerb in Aare ohne sein Riesentorlauf-Topduo da. Auf der Ausfall-Liste des ÖSV-Teams trugen sich - vor oder während der Saison - mittlerweile acht Namen ein.
Anna Veiths Karriere in Gefahr?
Ob und wie es mit der Karriere der ehemaligen Gesamtweltcup-Siegerin nach ihrer dritten schweren Knieverletzung weitergeht, war zunächst unklar. Ein Statement Veiths gab es mit Verweis auf den schweren "persönlichen Rückschlag" nicht. Der enormen Belastung auf ihre beiden lädierten Knie war sich die Gesamtsiegerin von 2013/14 und 2014/15 stets bewusst gewesen. "Das Skifahren bleibt ein enorm belastender Sport", hatte Veith nach einem für sie "ungewohnten", weil verletzungsfreien Sommer gemeint.
Nach diesem hatte Veith auch den Vertrag mit ihrem Hauptsponsor um drei Jahre verlängert. ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel wollte ihr damals das Versprechen abringen, bis 2021 zu fahren. Veiths Antwort: "Wenn das Leben ein Wunschkonzert wäre, könnte ich das versprechen, aber ich muss von Jahr zu Jahr schauen." Es sollte für sie ein Jahr mit einer weiteren schweren Verletzung werden.