Der Kärntner Schwarz fährt seit Wochen in Hochform, klassierte sich nicht nur bei der WM als jeweils Slalom- und Kombi-Dritter sowie Silbermedaillengewinner mit der Mannschaft und Fünfter im Riesentorlauf in jedem seiner Bewerbe in Aare im absoluten Spitzenfeld. Auch im Weltcup ließ der zweifache Saisonsieger am Dienstag gleich wieder Platz drei im City Event von Stockholm folgen. Schon den ganzen Winter über sorgen der dichte Kalender und der damit verbundene Reisestress für Diskussionen, das möglicherweise vorzeitige Saisonende eines der aktuell besten Skifahrers wird diese nochmals neu entfachen.
In der Kombination galt der 23-jährige Schwarz nach dem Triumph in Wengen als Kugelanwärter, der letzte Sprung vor dem Ziel in Bansko wurde ihm jetzt aber zum Verhängnis. Schwarz drückte es nach starker Fahrt (Platz elf) bei der Landung extrem nach hinten, sofort spürte er Schmerzen im linken Knie. Die Untersuchung wird nach erhoffter Rückkehr in Österreich noch am heutigen Freitagabend erfolgen.
Wie Schwarz hatten auch einige andere Athleten Probleme bei dem ungefähr drei Meter hoch gebauten Sprung, so auch der französische Kombi-Weltmeister Alexis Pinturault. "Der Sprung ist ein brutaler Klatscher, drei Meter hoch gebaut, da klatscht es dich richtig runter, das ist ein bisserl ungut", erklärte der Kärntner Matthias Mayer, der wegen eines Torfehlers disqualifiziert wurde.
Speed-Spezialist Reichelt fädelte im oberen Streckenabschnitt bei einem Tor ein, stürzte vornüber und krachte ins Netz. Reichelt fuhr selbstständig ins Ziel ab und berichtete zunächst über Schmerzen im linken Unterschenkel. Mit der vorläufigen Diagnose Schleudertrauma und schmerzhaften Stellen am ganzen Körper trat auch der 38-Jährige die sofortige Heimreise an. Er bestritt den Kombi-Super-G als Training vor dem Spezialrennen am Samstag.
Marco Schwarz: Verdacht auf Kreuzbandriss
ÖSV-Herren-Rennsportleiter Andreas Puelacher hat im ORF-TV-Interview den Verdacht des Kreuzbandrisses bei Marco Schwarz geäußert. "Es schaut so aus, aber hoffen wir, dass es nicht so schlimm ist", sagte Puelacher. Die MRI-Untersuchung soll noch am (heutigen) Abend in Innsbruck durchgeführt werden.
Puelacher erklärte, dass die Pistenpräparierung in Ordnung gewesen sei, man sich aber die Frage stellen könne, ob man so einen Sprung bauen müsse. "Man landet nicht mehr im Steilen." Er wolle aber keine Schuldzuweisungen machen.