Als Grund für den eigentlichen Fauxpas nannte die FIS am Dienstag zu hoch montierte Fotozellen im Ziel, da das Schnee-Level nach mehreren Läufen, dem Rutschen auf dem Kurs und des Sonnenlichts etwas abgesackt sei.
Der Verantwortliche Alain Zobrist versuchte im Blick das Dilemma zu erklären. "In diesem Fall wurden die Zeiten abgezogen statt dazugezählt. Trotz Vieraugen-Prinzip zwischen Zeitmesser und technischem Delegierten ist dieser Fehler passiert", so Zobrist.
Während sich Schmidhofer am Dienstag über den gewonnenen zweiten Platz freuen durfte, war der Schock bei Joana Hählen riesig. Der Schweizerin kullerten im TV-Interview nach dem zweiten Platz Tränen über die Wangen - die Freude war grenzenlos. 72 Stunden später war sie ihren Podestplatz los. Erst nach ihrer Landung in Sotschi erfuhr Hählen, dass sie plötzlich nur noch Vierte ist.
Joana Hählen: "Mir fehlen die Worte"
"Mir fehlen die Worte. Ich bin sehr enttäuscht, wie die ganze Sache gelaufen ist", wird die 27-Jährige auf der Webseite des Schweizer Ski-Verbands zitiert. Es wäre Hählens erster Podestplatz im Weltcup gewesen. "Es ist frustrierend, am Schluss auf dem 4. Rang mit nur zwei Hundertsteln Rückstand zu sein, wenn man weiß, dass meine Zeit nicht ganz genau ist, weil sie handgestoppt wurde. Ich kann es aber nicht beeinflussen und bin immer noch stolz auf meine Fahrt."
Der Schweizer Verband zeigt sich über die Änderungen nicht erfreut. Auf seiner Website schreibt der Verband: "Es ist für Swiss-Ski nicht vorstellbar, wie es einerseits zu den Unstimmigkeiten bei der Zeitmessung während des Rennens und andererseits in der nachträglichen Zeitberechnung kommen konnte. Das Vorgehen und die eingeleiteten Prozesse nach dem Auftreten der Unstimmigkeiten bei der Zeitmessung sind mehr als unglücklich und in dieser Form nicht zu akzeptieren."
Der Verband weiter: "Swiss-Ski wird deshalb die Unterlagen zu den Vorfällen und die neuesten Berechnungen eingehend prüfen und das weitere Vorgehen diskutieren. Neben der möglichst präzisen Herstellung der sportlichen Fairness steht dabei die Verhinderung solcher und ähnlicher Fälle für die Zukunft im Zentrum der Überlegungen. Die Vorfälle vom vergangenen Samstag sind überaus schlechte Werbung für den alpinen Skisport."