Der Österreicher wolle sich "beruflich neu orientieren" und künftig als Privatcoach mit einzelnen Athleten arbeiten, teilte der DSV am Donnerstag mit. Ein Nachfolger ist noch nicht benannt. Alpindirektor Wolfgang Maier führt allerdings bereits Gespräche mit möglichen Kandidaten und will den neuen Boss von Thomas Dreßen, Stefan Luitz und Co. bis zur Cheftrainerklausur im April benannt haben.
"Die Arbeit mit diesem Team hat mir über all die Jahre sehr viel Freude bereitet", sagt Mathias Berthold: "Aber jetzt ist es an der Zeit für mich, beruflich neue Wege einzuschlagen." Maier ergänzte: "Wir haben gemeinsam in den letzten Jahren viele große Erfolge feiern dürfen. Die Basis hierfür war die extrem engagierte und hochprofessionelle Arbeit von Mathias Berthold. Daher bedauere ich die Entscheidung, respektiere sie aber auch."
Matthias Berthold: Dreßen und Ferstl zu Kitzbühel-Siegern geformt
Der frühere deutsche Frauen-Cheftrainer Berthold arbeitete zum zweiten Mal in leitender Funktion für den DSV. Er hat maßgeblich dazu beigetragen, aus der jahrelang schwächelnden Männer-Mannschaft um Neureuther eine schlagkräftige Truppe zu formen. Mit der fast schon aufgegebenen Speedgruppe feierte der 53-Jährige Erfolge, die vor seiner Zeit noch für unmöglich gehalten worden waren. Dreßen und Josef Ferstl wurden unter ihm zu Kitzbühel-Siegern.
2006 hatte Berthold nach den medaillenlosen Winterspielen von Turin die deutschen Frauen übernommen. Maria Höfl-Riesch und Viktoria Rebensburg wurden unter seiner Leitung zu Olympiasiegerinnen, nach deren Goldfahrten in Vancouver 2010 verließ er den DSV und kehrte als Männerchef beim Österreichischen Skiverband (ÖSV) in seine Heimat zurück. Auch dort formte Berthold in Matthias Mayer und Mario Matt wieder zwei Olympiasieger, ehe er sich 2014 erneut dem DSV anschloss.