Kobayashi, der im ersten Durchgang auf 252 m gesegelt war, sicherte sich mit 230,5 m im zweiten und 20,9 Punkte vor Prevc auch die Planica-7-Wertung. Zudem hat der Japaner mit insgesamt 251.733 Schweizer Franken (223.901,98 Euro) die Preisgeldwertung gewonnen. Auf Platz zwei im Gesamt-Weltcup und auch beim Preisgeld kann Stefan Kraft, der immerhin vier Saisonsiege gefeiert hat, stolz sein. Der Salzburger heimste 181.000 Franken (160.989,06 Euro) ein und bilanziert u.a. auch mit drei WM-Medaillen (zweimal Silber, einmal Bronze).
Am Sonntag enttäuschten die Österreicher aber, allen voran Stefan Kraft, bei dem am Saisonende die Luft draußen war. Kein Springer kam in die Top 15. Stefan Kraft war als 17. unmittelbar vor Michael Hayböck bester ÖSV-Springer. Daniel Huber (21.), Philipp Aschenwald (23.) und Manuel Fettner (30.) holten ebenfalls noch Punkte. Letzterer überlegt in den nächsten Wochen, ob er seine Karriere fortsetzt.
Zufrieden Bilanz von Stefan Kraft
"Es ärgert mich schon, Planica ist meine Lieblingsschanze, aber ich muss es eh so hinnehmen", meinte Kraft im ORF-TV. Das letzte Vertrauen sei nicht da gewesen. Dennoch bilanzierte Kraft seine Saison zufrieden. "Es war ein ganz schwieriger Start. Ich hätte nie gedacht, dass es so eine Saison wird. Sie ist dann wie im Märchen verlaufen, mit der Heim-WM, wo ich drei Medaillen geholt habe. So etwas (eine Heim-WM, Anm.) hast du nur einmal in der Karriere." Zudem freute er sich, dass er im Gesamt-Weltcup wieder auf dem Podest gelandet ist.
Auch sein Freund und Zimmerkollege Hayböck blickte auf einen "turbulenten Sommerauftakt" zurück. "Ich habe mich dann über die Saison drübergekämpft. "Ich bin auch keiner der Jüngsten mehr, aber die Motivation ist sehr groß." Man müsse nun nach dem Abgang der beiden Co-Trainer Florian Liegl und Florian Schabereiter wieder mit neuen Leuten zusammenarbeiten. "Es war schön, eine Medaille bei der Heim-WM mitzunehmen. Der Oberösterreicher freut sich auf die Pause und hofft auf eine konstante Sommervorbereitung.
Für den 33-jährigen Manuel Fettner werden die nächsten Wochen und Monate auch von einem Nachdenkprozess geprägt werden. Der Tiroler weiß noch nicht, ob er eine weitere Saison anhängt. "Es war immer bis 2019 geplant. Ich werde in Ruhe überlegen, was ich mache. Mit so einer Saison wollte ich nicht aufhören." Körperlich sei er topfit, aber: "Das Wichtigste ist der Kopf. Ich muss genau hinterfragen, wie stark die Motivation noch reicht."
Mit einem Kuriosum hat sich am Sonntag der scheidende deutsche Bundestrainer Werner Schuster verabschiedet. Der 49-jährige Vorarlberger hatte ein zu langes TV-Interview gegeben und verpasste so seine ersten drei DSV-Athleten auf dem Turm. Ein Physio musste Andreas Wellinger, Richard Freitag und Karl Geiger abwinken.