Veith hatte sich im Jänner beim Training in Italien verletzt, es war ihre bereits dritte schwere Verletzung seit Oktober 2015 gewesen. Während ihre männlichen ÖSV-Kollegen am Mittwoch bei einer Bergauf-Wanderung auf der Kitzbüheler Streif schwitzten, kamen bei Veiths Auftritt im Vienna City Beach Club am Ufer der Donau bei fast 30 Grad Celsius vielmehr Urlaubsgefühle auf.
Urlaub ist bei Veith derzeit aber keine Option. Vielmehr arbeite sie trotz ihrer bereits dritten Knie-Operation innerhalb weniger Jahre intensiv am Comeback auf die Rennpisten, versicherte die Rennläuferin. Ziel sei die Rückkehr an die Spitze, betonte Veith.
Veith: "Es war ja nur das Kreuzband betroffen"
Die in zwei Wochen 30 Jahre alt werdende Salzburgerin hatte sich zuvor schon zweimal von schweren Verletzungen zurückgekämpft. "Natürlich fragt man sich dann, ob man auch eine dritte Verletzung verkraften kann. Man kann sich das zunächst schwer vorstellen", gestand Veith. "Ich habe aber rasch rausgefunden, dass die Verletzung zwar wieder schwer, aber gleichzeitig die leichteste unter den drei ist. Es war ja nur das Kreuzband betroffen", so Veith schmunzelnd.
Seit dem Frühjahr weiß Veith deshalb, dass sie weitermachen will. "Ich kann mich nicht erinnern, nach einer Verletzung so motiviert gewesen zu sein wie jetzt", setzte die Salzburgerin positive Nachrichten ab. "Obwohl das Wetter so heiß ist, freue ich mich jetzt schon auf den Winter."
In dem will sie früher oder später wieder an die Spitze. "Und zwar in zwei Disziplinen", verfolgt die Olympiasiegerin und dreifache Weltmeisterin weiter den Plan, den sie schon vor ihrer jüngsten Verletzung hatte. Deshalb steckt sie auch bereits mitten in einem intensiven Aufbauplan. "Die Fortschritte sind sehr gut", berichtete die zweifache Gesamtweltcup-Siegerin und Gewinnerin von 15 Weltcup-Rennen. "Aktuell geht es mir sehr gut. Ich kann alles machen außer Skifahren."
Schröcksnadel: "Wäre schlecht, eine Siegläuferin wie Anna nicht mehr zu haben"
Auch ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel wohnte dem Presstermin bei. "Es wäre schlecht, eine Siegläuferin wie Anna nicht mehr zu haben. Von uns gibt es keinen Druck, sie hat alle Zeit", versicherte der Tiroler und gab sich als Bewunderer. "Ihre ersten Verletzungen waren viel schwerer. Von einer Patellasehne kommst du normal nie mehr zurück. Anna hat so viel geleistet und sie hat den Ehrgeiz, es nun wieder zu schaffen. Wir tun jedenfalls alles, um zu helfen."
Veith wird daher zusammen mit ihrem Betreuerteam intensiv arbeiten, dabei aber jeden Schritt auch mit Bedacht wählen. Und sich alle Zeit nehmen, ehe sie wieder auf Schnee zurückkehrt. Ob sich ein Rennstart Ende Oktober in Sölden schon ausgehe, könne man nicht abschätzen. "Sölden ist vom Kalender her etwas abgeschottet. Danach hat man noch einen Monat Zeit. Es ist kein konkretes Ziel, dort an den Start zu gehen. Mein Körper wird mir sagen, wie schnell es geht."
Ihren ersten öffentlichen Medientermin seit der neuerlichen Verletzung rundete ein "Charity-Blobbing" für die Make a Wish Foundation ab, an dem sich neben Veiths Ex-Kollegin Michaela Kirchgasser auch Fußballerin Nina Burger und die beiden Musiker Cesar Sampson und James Cottriall beteiligten. Veith verzichtete aber natürlich auf den gewagten Sprung ins Luftkissen.