Die Karten im alpinen Ski-Zirkus werden nach dem kürzlich erfolgten Rücktritt des achtfachen Gesamtsiegers Marcel Hirscher sowie dem Fehlen des grandiosen Norwegers Aksel Lund Svindal gerade neu gemischt. Neben Fahrern wie den Franzosen Alexis Pinturault und Clement Noel (verlängerte soeben mit Dynastar bis 2022) sowie dem Norweger Henrik Kristoffersen gibt es auch im ÖSV-Lager potenzielle Weltcup-Kandidaten wie Marco Schwarz oder Vincent Kriechmayr.
Wer ein Nachfolger Hirschers sein könnte, liegt für Matt aber auf der Hand: "Niemand!" Mit Hirschers Rücktritt sei eine "großartige, einzigartige Karriere" zu Ende gegangen. "Ich hätte mich gerne noch eine weitere Saison lang an und mit ihm gemessen", versicherte Matt.
Bei dem Flirscher laufen die Vorbereitungen auf die neue und intensive Saison seit April, seit August steht er auch auf Skiern. Zuletzt wurde mit der Weltcup-Gruppe Technik 1 längere Zeit in Saas Fee geübt. "Vom Gefühl her bin ich heuer auf höherem Niveau ins Training eingestiegen als im letzten Jahr. Das könnte also ein gutes Zeichen sein", gab sich der 26-Jährige zuversichtlich.
Michael Matt: Training in Abfahrt, Slalom bleibt Fokus-Disziplin
In der Schweiz hat Matt auch einige Abfahrtskilometer heruntergespult, um für eventuelle Kombi-Starts gerüstet zu sein. Abfahrts-Punkte hat er schon vergangenen März mit der Teilnahme an den österreichischen Abfahrts-Meisterschaften in Saalbach-Hinterglemm gemacht, wo er als letzter Starter mit Nummer 51 auf Platz 13 gefahren war.
Insgesamt wird der jüngere Bruder der einstigen Ski-Weltmeister Mario (Slalom) und Andreas (Ski Cross) Matt versuchen, im Winter so schnell wie möglich auf 500 Weltcup-Punkte zu kommen, womit er in den anderen Disziplinen mit einer Nummer gleich nach den Top-30 fahren kann.
Der Slalom bleibt für den aktuellen Vizeweltmeister und Olympia-Dritten aber natürlich die Hauptdisziplin. Da hat der 89 Kilo schwere Arlberger auch sein bisher einziges Weltcuprennen gewonnen. Aber Matt fühlt sich auch im Riesentorlauf immer wohler, obwohl er auf Weltcupebene bisher insgesamt nur drei Rennen bestritten und nur eine Platzierung erreicht hat. Ob er Quali für das Saison-Auftaktrennen in Sölden fährt, hängt auch von den dann herrschenden (Wetter-) Bedingungen ab.