Denn 2016 kam er beim Hahnenkammrennen nach dem Sprung von der Hausbergkante schlimm zu Sturz. Der Norweger überschlug sich, flog in die Fangzäune und riss sich dabei das Kreuzband. "Es passierte an einer Stelle, bei der man auf keinen Fall stürzen will", sagt Svindal über den Sturz, der aus seiner Sicht "bestimmt der schlimmste Moment" auf der Streif war.
Die Konsequenzen der Verletzung spüre er noch heute. "Ich habe nach wie vor Probleme in meinem Knie und muss aufpassen, dass ich es nicht übertreibe. Wenn ich Ski fahren gehe, muss ich es zusätzlich schützen", erklärt er. Deshalb war eine Fortsetzung seiner Karriere nach der Ski-WM in Aare 2019 nicht mehr möglich. "Ich war zwar mit 36 schon in einem Alter, wo ein Rücktritt normal ist. Letztlich gaben aber die Schmerzen den Ausschlag."
Aksel Lund Svindal: "Kitzbühel-Mythos aus einem guten Grund"
Mit seinem Karriereende kann der 13-fache Medaillengewinner bei Großereignissen aber gut leben. "Ich muss aber sagen: Es ist nur ein kaputtes Knie. Wenn ich etwa an den Sturz von Hans Grugger denke, bei dem auch der Kopf etwas abbekam, relativiert das alles."
Der ÖSV-Athlet kam im Training zur Abfahrt 2011 so schlimm zu Sturz, sodass er nie wieder in den Weltcup zurückkehren konnte. "Da ist ein Knie eine Kleinigkeit. Ich hatte Glück in meiner Karriere", sagt Svindal, obwohl er sich 2007 in Beaver Creek bei einem Trainingssturz selbst beinahe lebensgefährlich verletzte.
"Kitzbühel hat seinen Mythos aus einem guten Grund", warnte Svindal. "Die Strecke ist verdammt schwierig."
Svindal über Kitzbühel: "Sogar Marco Büchel brauchte Ruhe"
Aufgrund der herausfordernden Piste sei die Atmosphäre am Start von Kitzbühel ganz speziell, wie Svindal weiß. "Es ist komplett ruhig - vergleichbar mit einem Olympia- oder WM-Rennen - weil ein Sieg so viel Bedeutung hat. Die Spitzenfahrer sind viel konzentrierter als sonst, weil sie für einen Sieg großes Risiko eingehen müssen."
"Als ich noch jünger war, habe ich trotzdem versucht, ein bisschen mit den Kollegen zu reden. Sogar Marco Büchel - einer, der eigentlich immer redet - hat mir nur kurz gesagt, dass er nervös ist und Ruhe braucht. Das hat auch meine Stimmung beeinflusst."
Svindal bestritt zwölf Abfahrten auf der Streif, nur einmal schaffte er als Zweiter den Sprung aufs Podium. Im Super-G lief es bedeutend besser: 2013, 2016 und 2018 holte er jeweils den Sieg, drei weitere Male fuhr er in die Top-3. Der zweifache Gesamtweltcupsieger ist heute Hotelbesitzer, Unternehmer und Buchautor.
Das gesamte Interview mit Aksel Lund Svindal gibt es in der kommenden Woche auf SPOX zu lesen.
Aksel Lund Svindal: Erfolge seiner Ski-Karriere
Geboren am: 26. Dezember 1982
Karriere-Debüt im Weltcup: 28. Oktober 2001
Karriereende: 09. Februar 2019
36 Siege im Ski-Weltcup
- 13-facher Medaillengewinner bei Großereignissen
- 4 Olympia-Medaillen (2 Gold, 1 Silber, 1 Bronze)
- 9 WM-Medaillen (5 Gold, 2 Silber, 2 Bronze)