"Ich hatte eine geniale Karriere, obwohl sie schlecht begonnen hat. Mit 21 Jahren hatte ich schon sieben Knie-Operationen hinter mir. Jetzt bin ich wieder komplett gesund", sagte Weirather in einer ausführlichen Videobotschaft, die als Ersatz für eine Pressekonferenz fungieren soll.
"Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für das Karriereende", sagte Weirather, die eine Anekdote aus dem vergangenen Herbst teilte. Zu diesem Zeitpunkt fand sie beim Ausmisten ihres Büros einen Notizzettel, den sie gemeinsam mit einem Sportpsychologen im Alter von 17 Jahren schrieb.
Sie skizzierte ihre damaligen Ziele für ihre Ski-Karriere: Eine Olympia- sowie eine WM-Medaille und Weltcup-Siege in drei unterschiedlichen Disziplinen. "Mir sind fast die Tränen gekommen, alle diese Ziele habe ich erreicht", sagte Weirather. "Die Zeit als Skiprofi ist sehr intensiv und fordernd. Ich bin jetzt bereit für einen neuen Schritt. Ich habe mein gesamtes Potenzial ausgeschöpft."
Die Liechtensteinerin gewann in ihrer Karriere insgesamt neun Weltcup-Rennen und sicherte sich zwei Mal die Kristallkugel im Super-G-Weltcup. Bei der Ski-WM 2017 wurde sie Vize-Weltmeisterin in ebendieser Disziplin, ein Jahr später holte sie sich in Pyeongchang auch die Olympia-Bronzene.
Tina Weirather: "Eigentlich wollte ich nach dem Rücktritt feiern"
"Eigentlich wollte ich nach dem Rücktritt ordentlich feiern, aber jetzt sitze ich nur zuhause", sagte Weirather mit einem Lächeln. "Das ist vielleicht gar nicht so schlecht, jetzt kann ich zur Ruhe kommen und mich neu orientieren."
Sie wolle weiterhin mit UNICEF als Botschafterin arbeiten, konkrete Pläne habe sie für ihre "zweite Karriere" allerdings noch nicht. Sie bestritt jegliche Gerüchte, dass sie schwanger sei und deshalb ihre Karriere beende.
Beim Weltcup-Wochenende von Garmisch-Partenkirchen verzichtete Weirather trotz absolvierter Trainingsläufe auf einen Start in der Weltcup-Abfahrt, da sie sich mental nicht für das Rennen bereit fühlte.
Ihr letztes Rennen bestritt sie am 29. Februar im italienischen La Thuile mit einem 14. Rang im Super-G. Diese Platzierung war sinnbildlich für eine enttäuschende Saison aus Sicht Weirathers, die praktisch während ihrer ganzen Karriere ins Schweizer Team eingebettet war.
Tina Weirather: Siege im Ski-Weltcup
Weirather bestritt insgesamt 222 Weltcup-Rennen und stand 41 Mal auf dem Podest. Neun Siege fuhr sie dabei ein:
Jahr | Ort | Disziplin |
2013 | Garmisch-Partenkirchen | Super-G |
2013 | St. Moritz | Super-G |
2013 | Val d'Isere | Riesenslalom |
2015 | Garmisch-Partenkirchen | Abfahrt |
2016 | La Thuile | Super-G |
2016 | St. Moritz | Super-G |
2017 | Aspen | Super-G |
2017 | Lake Louise | Super-G |
2018 | Crans-Montana | Super-G |