Ski-Alpin: Kein Gletscher, Grenzen zu: Deutsche Alpin-Asse ohne Training

Von APA
Thomas Dreßen gewann bislang fünfmal im Weltcup.
© getty

Von Oberstdorf aus können Deutschlands Skirennläufer die österreichischen Berge schon sehen, in drei Autostunden ist man normalerweise an den Gletschern in Sölden oder im Kaunertal. Dort haben in der Vorwoche die Alpin-Trainings der ÖSV-Asse begonnen. Die Deutschen sind hingegen weiter zum Trockentraining verdammt.

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"Wir hängen hier ein bisschen in Luft", sagt der deutsche Alpin-Chef Wolfgang Maier, "da wir für unsere Vorbereitung im hohen Maße auf Schnee angewiesen sind." Wann Thomas Dreßen, Viktoria Rebensburg, Stefan Luitz und Co. wieder auf Schnee üben können, ist unklar. Auf die Zugspitze, die einzige Alternative in Deutschland, dürfen sie derzeit nicht. Aus Österreich sei dem Deutschen Skiverband (DSV) jedoch bereits signalisiert worden, dass womöglich auch ausländische Profisportler auf die Gletscher in Tirol dürften.

Die Krux aber liegt in den aktuellen, deutschen Quarantäne-Regeln bei Grenzübertritten. "Sollten wir in Sölden oder Hintertux trainieren können, wissen wir aktuell nicht, wie es dann nach der Rückkehr mit den Quarantänevorschriften aussieht. Ob wir dann zwei Wochen in die Isolation müssen oder nicht?", erklärte DSV-Chef Maier der Deutschen Presse-Agentur. "Zu den Themen äußert sich niemand im Detail."

Abfahrts-Ass Dreßen wohnt in Österreich

Abfahrts-Ass Dreßen und einige Coaches wohnen selbst in Österreich. Sie könnten deshalb solche Isolationsmaßnahmen umgehen. Pläne für ein Gasttraining von Dreßen im ÖSV-Team gebe es aktuell aber nicht. Die Italiener dürfen im Juni exklusiv den Gletscher am Stilfser Joch nutzen. Ein Hotel hoch oben auf dem Berg öffnet nur für die Mannschaft und die Lifte im Stelvio-Gebiet fahren dann ausschließlich für das Team.

Von Wettbewerbsverzerrung will Maier noch nicht sprechen. Sollte sich der Trainingsrückstand auf wenige Woche beschränken, sei das aufzuholen. "Im Augenblick spielt hier eher die psychologische Komponente eine Rolle: Die einen dürfen Skifahren, die anderen nicht." Seine Athleten machten aktuell das Beste aus der Lage.

Wie es in den nächsten Wochen und Monaten weitergeht, ist unklar. Die im Sommer geplanten Trainingslager in Chile werden wohl gestrichen. "Das sieht aktuell sehr schlecht aus", sagte Maier.

Selbst die nächste Saison oder Teile davon könnten der Pandemie zum Opfer fallen, meinen Experten. Weltverbands-Chef Gian Franco Kasper geht davon aus, "dass der aktuelle Weltcup-Kalender Veränderungen erfahren wird", wie der Schweizer in einem Interview von skinews.ch sagte. Kasper unterstrich aber, dass Prognosen aktuell nicht seriös seien.

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