Für den kommenden Winter ist der Rennkalender schon definitiv vom FIS-Vorstand abgesegnet und kann nicht mehr abgeändert werden.
Seit Anfang des Jahres ist der Zwist öffentlich bekannt. In diesem seit 2016 schwelenden Disput geht es insbesondere um die Einnahmen aus Fernsehrechten und um deren Abgeltung von Seiten Swiss-Ski gegenüber den Organisatoren in Wengen. Diese erhoffen sich mehr Geld, weshalb man den Sportgerichtshof CAS anrief. Dessen Zwischenurteil folgte bereits vor zwei Monaten, doch die zwei streitenden Parteien haben seither keine Einigung gefunden und kommunizieren vorwiegend über Anwälte.
Kasper: "Alles andere ist Blödsinn"
In einer Aussendung der Lauberhornrennen heißt es, dass "das eigenmächtige Vorgehen von Swiss Ski erstaunt und befremdet umso mehr, als dass Urs Lehmann, Präsident von Swiss Ski, noch vor wenigen Tagen in mehreren Interviews die Wichtigkeit der Lauberhornrennen für den nationalen Schneesport betonte. Selbst ein Lauberhornrennen ohne Zuschauer erachtete er für 'besser als gar nichts'". Das OK der Lauberhornrennen sei nach wie vor gesprächsbereit, heißt es weiters.
Im Jänner hatte FIS-Präsident Gian Franco Kasper - um dessen Nachfolge bewirbt sich u.a. Lehmann - die beiden Parteien aufgefordert, "sich an einen Tisch zu setzen und endlich eine Lösung zu finden". Dass die Weltcup-Rennen nicht mehr in Wengen stattfinden und - wie damals kolportiert - nach Zermatt abwandern könnten, bezeichnete Kasper als "Illusion": "Die FIS will Wengen sicher nicht als Weltcup-Austragungsort verlieren. Das Lauberhorn ist eines unserer größten und bekanntesten Rennen. Alles andere ist Blödsinn."
Auch im österreichischen Lager wollte im Jänner niemand auch nur daran denken, dass Wengen gestrichen werden könnte. Heuer waren die 90. Internationalen Lauberhornrennen abgehalten worden, neben den Hahnenkammrennen sind sie das Herz des alpinen Skisports.
Organisationskomitee: "Werden für Wengen kämpfen"
Das Organisationskomitee der Lauberhornrennen reagierte dagegen mit Unverständnis auf die angekündigte Streichung aus dem Weltcup-Kalender. "Wir werden für die Lauberhornrennen kämpfen", sagte OK-Präsident Urs Näpflin gegenüber "SRF". "Trotz dieser unsportlichen Vorgehensweise ist das OK der Lauberhornrennen nach wie vor für partnerschaftliche Lösungen offen", teilte das Komitee mit.