"Nicht nur ich hatte es, meine ganze Familie. Frau, Vater, Bruder. Alle. Aber es war kein großes Problem, wir haben es durchwegs gut überstanden", erläuterte Pinturault. Allerdings beteuerte der 29-Jährige, sich nicht im Ski-Zirkus angesteckt zu haben.
"Meine Familie hat ein Hotel im französischen Ski-Ort Courchevel. Das ist ein Tourismusort, da kommen viele Leute hin. Läuft in Frankreich nicht viel anders ab als etwa in Ischgl. Viele Menschen und Ende März noch keine Regeln. Da hat es meine Familie wohl aufgeschnappt." In eben jenem Hotel musste die Familie dann auch gleich in Quarantäne, gröbere Probleme habe aber keines der Familienmitglieder erlebt.
"Zwei Tagen Kopfschmerzen. Und auch Fieber, so um die 38 Grad. Aber das war's auch schon", wobei nicht ganz, denn Geruch- und Geschmackssinn waren ebenso beeinträchtigt: "Riechen konnte ich nach 14 Tagen wieder. Mit dem Schmecken habe ich aber immer noch etwas Probleme. Mein Nervensystem ist eben durch Corona ein wenig eingeschlafen."
Alexis Pinturault über Saison-Abbruch: "War nicht einfach zu verstehen"
Dennoch ist Pinturault überzeugt, bald wieder voll fit zu sein. Er ließ sich in Salzburg durchchecken, seine Blutwerte waren normal, Antikörper wurden gebildet. Auch wenn noch nicht gesagt werden kann, wie lange diese vor einer erneuten Ansteckung schützen: "Ein halbes Jahr, ein Jahr, zwei Jahre. Das weiß noch niemand."
Durch die Erkrankung konnte der Franzose den vorzeitigen Saison-Abbruch aber wohl besser nachvollziehen. "Am Anfang war's nicht einfach zu verstehen. Dann aber kam ich zur Überzeugung, dass ich nichts falsch gemacht habe: Sechs Rennen gewonnen, neunmal auf dem Podium - alles getan." Die Hoffnung auf eine kommende Saison bestehen, um diesen Verlust nachzuholen: "Wir werden vielleicht nicht mehr so lange fliegen können. Aber Skifahren ist ein Outdoor-Sport. Und auf der Piste ist man allein. Das macht es jedenfalls einfacher."