Von Jens Huiber aus New York City
Der Spielbeginn "nicht vor 15:30 Uhr" ist eher als zärtliche Empfehlung zu sehen, denn als strikte Anweisung. Der Weg aus den Katakomben des Arthur Ashe Stadiums bis zum Court 12 ist lang. Gerald Melzer und Félix Auger-Aliassime waren somit entschuldigt, als sie ein paar Minuten nach dem avisierten Start ihrer Drittrunden-Affäre auf den Platz kamen.
Die Tribünen waren dennoch voll, dem Kanadier sagen die Auguren eine große Zukunft voraus. Was Auger-Aliassime auch von Beginn an unter Beweis stellen wollte: Von den ersten 13 Punkten gab er lediglich einen ab, Melzer sah sich schnell mit 0:3 im Rückstand. Und suchte Rat bei Bruder Jürgen, der in der Coaches-Box Platz genommen hatte.
Die Geräuschkulisse war beeindruckend: Weniger wegen der Zuschauer, die in der einseitigen Partie nicht so richtig auf Touren kamen. Vielmehr fand gleichzeitig im Arthur Ashe Stadium die Generalprobe für den Kids´ Day statt. Dazu liegt der Court in der Abflugschneise des Flughafens La Guardia, von wo aus Freitagnachmittag im Minutentakt die Flugzeuge starteten.
Novak qualifiziert sich für die US Open
Mit temporärem Erfolg: Melzer konnte auf 3:4 verkürzen, gab daraufhin aber sofort wieder seinen Aufschlag ab. Der 18-jährige Kanadier servierte souverän aus und legte im zweiten Durchgang noch ein Schäuflein zu. Melzer sah bei eigenem Aufschlag kein Land, Auger-Aliassime wiederum leistete sich kaum Schwächen. Und nutzte seinen zweiten Matchball zum 6:3 und 6:0.
Damit ist Dennis Novak nach seinem soliden Sieg gegen Lorenzo Giustino der einzige Österreicher, der sich direkt für das Hauptfeld qualifizieren konnte. Gerald Melzer darf sich noch Hoffnungen machen, als Lucky Loser beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres zu starten.