Der Mittwoch australischer Zeit könnte es für Dominic Thiem in sich haben: Da wäre etwa der Auftritt beim Einladungsturnier in Melbourne, den Kooyong Classics. Die Erkrankung, die Thiem von seinem Halbfinal-Einsatz beim ATP-World-Tour-250-Turnier in Doha abgehalten hat, sollte bis dahin ausgeheilt sein.
Am ehemaligen Schauplatz der Australian Open wird schon früh der Spielbetrieb aufgenommen, was insofern von Vorteil ist, als dass Thiem um 19:30 Ortszeit noch einen weiteren spielerischen Termin hat: die nächste Auflage der Tie Break Tens, jenes Blitzturniers, das die österreichische Nummer eins 2016 in Wien schon einmal für sich entschieden hat.
Die Besetzung der damaligen Veranstaltung in der Wiener Stadthalle war mit Spielern wie Andy Murray und Jo-Wilfried Tsonga gut, jene in Melbourne wird noch besser ausfallen. Und, bei allem Respekt, interessanter. An den Start werden schließlich drei Spieler gehen, über deren augenblicklichen körperlichen Zustand Fragen erlaubt sind: Rafael Nadal, Novak Djokovic und der Erstrunden-Gegner von Dominic Thiem, Stan Wawrinka.
Nadal, der Vorjahresfinalist der Australian Open, trainiert bereits seit einigen Tagen im Melbourne Park, das oft malade Knie hat sich augenscheinlich noch nicht prohibitiv zu Wort gemeldet. Wie Thiem und auch Djokovic wird Nadal seine Form in Kooyong testen, bei den Tie Break Tens bekommt es der spanische Weltranglisten-Erste mit einem Spieler zu tun, dem er 2016 bei den US open in einem Fünfsatz-Match unterlegen war: Lucas Pouille.
Stan Wawrinka: Der große Unbekannte
Novak Djokovic wiederum hat als erste Aufgabe einen Lokalfavoriten vor sich: den ewigen Lleyton Hewitt. Djokovic war 2017 als Turniersieger von Doha nach Melbourne gekommen, hatte allerdings früh gegen den Denis Istomin verloren. Und die Saison nach seiner Aufgabe in Wimbledon gegen Tomas Berdych beenden müssen.
Die große Problemstelle des Serben ist nach wie vor der Ellbogen. Von einem Antreten beim Schaukampfturnier in Abu Dhabi und im Anschluss in Doha musste der ehemalige Branchenprimus allerdings absehen.
Die größten Fragezeichen stehen allerdings wohl hinter Stan Wawrinka: Der Schweizer war 2017 im Halbfinale der Australian Open nur knapp an Landsmann Roger Federer gescheitert, hatte im Frühjahr das Endspiel von Roland Garros erreicht. Und musste seine Saison ebenfalls nach dem Turnier in Wimbledon beenden. Der Start bei den Tie Break Tens wird der einzige Testlauf für Wawrinka vor jenem Major werden, bei dem er 2014 seinen ganz großen Durchbruch gefeiert hatte.
Immerhin läuft es bei Nick Kyrgios: Der Australier, eben erst Sieger des ATP-Turniers in Brisbane, wird das Achterfeld der Tie Break Tens mit Tomas Berdych komplettieren.