Eigentlich läuft es blendend für Österreichs Doppelspezialist Oliver Marach. An der Seite von Mate Pavic siegte der 37-Jährige heuer bereits in Doha, Auckland und bei den Australian Open, dazu stehen Finals in Rotterdam und Monte Carlo auf der Erfolgsliste 2018. Die Teilnahme an den ATP World Tour Finals ist damit schon fast fix, und daher war auch die erzwungene Auszeit aufgrund einer angebrochenen Rippe bei Pavic zuletzt etwas ertragbarer.
In einem Gespräch mit der Kleinen Zeitung kam der Weltranglisten-Sechste allerdings auf ein unschönes Thema zu sprechen. Drohungen, Beschimpfungen, Beleidigungen - Dinge, mit denen heutige Tennisprofis umgehen müssen, wie auch US-Open-Finalistin Madison Keys schon öfters thematisierte. "Die Drohungen kommen von Leuten, die auf ein Match oder einen Satz wetten und dann ihr Geld verlieren", erklärte Marach. Zuletzt sei er nach dem verlorenen Monte-Carlo-Finale angegriffen worden. "Da hat einer geschrieben, wenn ich nach Roland Garros komme, bringt er mich um."
Marach: "Fake-Accounts sind schlimmer"
Auch wenn Drohungen dieser Art fast an der Tagesordnung stünden - allzu ernst nehme er sie nicht. Schlimmer seien Hacker, die falsche Instagram-Profile erstellen und in sein Privatleben eingreifen würden. "Es hat schon öfter Fake-Accounts von meiner Frau Jessie gegeben. In ihrem Namen wurden dann Freunde von mir beleidigt oder sogar bedroht." Die ATP wisse um die Probleme, biete Internetkurse für die Profis an. In London sei gar eine Sicherheitseinheit unterwegs gewesen, um Jagd auf die Hacker zu machen.
Marach will seinen eigenen Account trotz allem nicht löschen, nur so bekomme er schließlich alles mit. Freunde würden sich dann bei ihm melden und fragen, ob die entsprechenden Nachrichten denn stimmen würden. Aber, so Marach: "Es ist sehr mühsam und zeitaufwendig."
Zeit, die der Doppelspezialist eigentlich lieber für sein Tennis aufbringen würde. Auf dem Court steht für Marach/Pavic am heutigen Donnerstag in Rom ein feines Meeting an: Die beiden sind an Nummer zwei gesetzt und treffen auf Steve Johnson und Dominic Thiem, die zum Auftakt gegen die Zverev-Brüder gewonnen haben.