Dominic Thiem hat sich erst einmal beim Publikum entschuldigt nach seinem Sieg gegen Daniil Medvedev. Es täte ihm leid, dass er den letzten Russen aus dem Wettbewerb genommen habe. Aber es hilft ja nix: Thiem will zu den ATP Finals in London, zum dritten Mal in Folge. Punkte tun not, der Vorsprung das Achten Thiem auf seinen ersten Verfolger John Isner ist noch nicht beruhigend groß.
Gegen Medvedev ist es dann ein erstaunlich beunruhigender Abend geworden. Nicht deshalb, weil der Russe nicht per se eine Gefahr für jeden Spieler darstellte - sondern weil Thiem zu Beginn des zweiten Satzes sehr großzügig mit seinen Breakchancen verfahren ist. Das Tiebreak zum Abschluss sei dann wie immer Glücksache gewesen.
Was nur die halbe Wahrheit ist: Dominic Thiem ist einfach ein besserer Tennisspieler als Daniil Medvedev, hat spielerisch mehr Möglichkeiten.
Bautista Agut verabschiedet Youzhny in den Ruhestand
Wie er denn plane, seinen kommenden Gegner Roberto Bautista-Agut zu schlagen, wurde Thiem dann auch noch gefragt. Die Antwort fiel insofern unspezifisch aus, als dass der 25-jährige Niederösterreicher dieses Rätsel bis dato noch nicht lösen konnte: drei Matches hat es zwischen den beiden gegeben, allesamt 2015, allesamt zugunsten von Bautista Agut.
Immerhin, man trainiere oft miteinander, der Spanier sei ein ausnehmend netter Kerl. Und auch einer, der schön langsam wieder in Form kommt. "RBA" verabschiedete in Runde zwei Mikhail Youzhny in den Ruhestand, hielt sich in der Runde der letzten Acht gegen Marco Cecchinato schadlos.
Thiem hat bei den US Open vorgelegt
Thiem und Bautista Agut waren eigentlich schon bei den US Open auf Kollisionskurs, die dritte Runde hätte es laut Setzung werden sollen. Dominic Thiem hat seinen Teil der Vereinbarung erfüllt, der Spanier unterlag schon in Runde eins dem Australier Jason Kubler.
Am vergangenen Wochenende waren die beiden Kontrahenten jeweils im Davis Cup vertreten: Während aber Thiem gegen Australien beide Einzel-Matches gewann, unterlag Roberto Bautista am Freitag Lucas Pouille in fünf Sätzen. Bereits da allerdings ließ sich die aufsteigende Form des Spaniers erkenn, die sich nun in St. Petersburg fortsetzt.