Von Jens Huiber aus Kitzbühel
Kitzbühel sollte man dieser Tage unbedingt mit dem Rad erforschen. Nicht nur die Stadt, nein, am besten den ganzen Bezirk. Von Oberndorf nach Aurach, vielleicht mit einem kleinen Abstecher auf die Bichlalm, elektronische Unterstützung am Velo ist erlaubt. Hauptsache, Bewegung an der frischen Luft.
Wer sich für den Tennissport interessiert, kann so gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Und Weltklassespielern beim Üben oder anderen Tätigkeiten zusehen, abseits der Anlage des Kitzbüheler Tennis Clubs.
Marterer und Verdasco in Oberndorf beim Training
In Oberndorf etwa haben am Sonntag zwei Linkshänder an ihrer Form für die Generali Open 2018 gefeilt, mit großer Ruhe und Konzentration. Maximilian Marterer absolvierte seine frühe Schicht mit dem deutschen Davis-Cup-Kapitän Michael Kohlmann. Um anschließend Platz zu machen für Fernando Verdasco, der wie Marterer schon ein paar Tage im Kitzbüheler Raum weilt.
Einheit Nummer zwei gestaltete der deutsche Aufsteiger des Jahres dann auf dem Turniergelände mit Robin Haase. Der Niederländer verbindet mit Kitzbühel die besten Erinnerungen, zweimal hat er hier triumphiert, der Walk of Fame (in diesem Jahr runderneuert) ist des Haases Zeuge. Dass eben jener 2015 im Davis Cup nach einer Auftaktniederlage gegen Andreas Haider-Maurer das holländische Team im Alleingang in die Relegation gegen die Schweiz gebracht hat, wird das Selbstvertrauen des 31-Jährigen nicht trüben.
Haase in Kitzbühel oft erfolgreich
Damals, vor drei Jahren also, hat sich Haase im Ländermatch auch an Dominic Thiem schadlos gehalten. Ein Wiedersehen mit der Nummer eins des Turniers 2018 wäre im Halbfinale möglich, Thiem hat seine Einstimmung wegen einer Verpflichtung in Hamburg erst am Sonntag begonnen. Und gleich Nägel mit Köpfen gemacht, den Höhenunterschied zwischen der Stadt an der Elbe und jener an der Ache überkompensiert.
Gut 50 zusätzliche Höhenmeter hat der Lichtenwörther auf sich genommen, aufmerksame Radler in Richtung Bichlalm werden die aktuelle Nummer acht der Welt bei der Übungseinheit mit Günter Bresnik aus den Augenwinkeln wahrgenommen haben. Thiem hat am Montag im Einzel frei, auch von einer Verpflichtung im Doppel mit Dennis Novak wurde abgesehen.
Rodionov mit Selbstvertrauen gegen Novak
Der wiederum hat am letzten Tag der Qualifikation neben seinen Tennis-Aktivitäten auch eine harte Partie an der Tischtennis-Platte geliefert, Moritz Thiem war für das Sparring verantwortlich. Novak darf am Montag (nicht vor 17:00 Uhr) das Highlight des Tages bestreiten, er trifft auf Jurij Rodionov. Der kommt vielleicht nicht ausgeruht, aber voller Adrenalin in diese Partie, konnte sowohl gegen Ernests Gulbis wie auch gegen Lorenzo Sonego überzeugen.
Und die Nummer zwei des Turniers, der Titelverteidiger, Philipp Kohlschreiber also? Der war und ist die Ruhe selbst. So zumindest berichten Beobachter, die den Wahlkitzbüheler, Fernando Verdasco und Dennis Novak am Samstag zum Wildpark Aurach begleitet haben. Auch das im Übrigen eine Tour, die zu empfehlen wäre.
Hier der Spielplan für den Montag in Kitzbühel