Rekordkulisse und Live-Übertragung beim Spitzenspiel: Die Basketballer von Bayern München sind auf dem Weg in die erste Liga. In welcher Halle sie dann spielen werden, ist aber noch unklar.
Den entscheidenden Schritt Richtung Aufstieg in die erste Bundesliga wollen die Basketballer von Bayern München vor einer Rekordkulisse machen.
Zum Spitzenspiel der 2. Liga (Pro A) gegen die Baskets Würzburg am 20. Februar (14.30 Uhr) werden 12.200 Zuschauer in der Münchner Olympiahalle erwartet, das Bayerische Fernsehen überträgt die Partie live. "So viele Zuschauer hat die Halle im Basketball noch nie erlebt", sagt Bayern-Präsident Uli Hoeneß.
Selbst zum EM-Finale 1993 zwischen Deutschland und Russland (71:70) waren nur 10.800 Zuschauer gekommen. "Wir haben es geschafft, mit dem Projekt Basketball den Nerv der Leute zu treffen", sagt Hoeneß: "Für das Fernsehen wird es ein Test sein, wie man mit Basketball Einschaltquoten kreieren kann, wenn Bayern München mitspielt."
Würzburg Bayerns schärfster Verfolger
Das Spiel zwischen dem FC Bayern und Würzburg ist das vorentscheidende um den Aufstieg in die Basketball-Bundesliga (BBL). Die Unterfranken sind als Tabellenzweiter schärfster Verfolger von Spitzenreiter München. In Würzburg kassierten die Münchner ihre bislang einzige Saisonniederlage.
Das Rückspiel haben die Bayern von der 3200 Zuschauer fassenden Eissporthalle, in der sie normalerweise ihre Heimspiele austragen, in die größere Olympiahalle verlegt.
Die zunächst angebotenen 8000 Tickets waren so schnell weg, dass die Kapazität der Halle zweimal auf insgesamt 12.200 Plätze erhöht wurde.
Bauermann: Das hat es noch nie gegeben
"Wenn man darüber nachdenkt, muss man sich schon kneifen. Dass das Projekt so schnell auf so hohem Niveau funktioniert, konnte keiner erwarten", sagte Bayern-Trainer Dirk Bauermann: "Nach meiner Kenntnis hat es so etwas im deutschen Basketball noch nie gegeben."
Wenn der Aufstieg in die BBL gelingt, ist allerdings noch offen, in welcher Halle die Bayern künftig ihre Heimspiele austragen. Die Eissporthalle ist zu klein, die Olympiahalle an vielen Terminen anderweitig belegt.
Derzeit befindet sich der Verein in Gesprächen mit der Stadt München über einen Umzug in die 7000 Zuschauer fassende Rudi-Sedlmayer-Halle, in der 1972 das olympische Basketballturnier ausgetragen wurde.
Hoeneß: "Die Stadt will uns unterstützen"
Mitte März müssen die Bayern die BBL-Lizenz beantragen und dabei angeben, wo sie ihre Spiele austragen wollen. "Wir stehen unter riesengroßem Zeitdruck. Das ist eine ganz entscheidende Frage, um unser Projekt weiterzuführen", sagt Bayern-Vizepräsident Bernd Rauch.
Hoeneß rechnet mit einer Lösung in den nächsten vier bis sechs Wochen: "Die Stadt will uns unterstützen."
Unklar ist zudem, ob Bauermann nach dem Aufstieg weiterhin seine Doppelfunktion als Bayern- und Bundestrainer ausführen darf.
In den nächsten Wochen soll es ein Gespräch zwischen den Verantwortlichen der BBL und Bayern München geben. Hoeneß ist zuversichtlich: "Wir hoffen, eine Lösung zu finden, dass er beides machen kann. Und wenn nicht, gehen wir davon aus, dass er bei uns bleibt."