In einem ausgeglichenen Spiel hatten die Brasilianer vor der Pause zwei Mal die Chance, in Führung zu gehen. Mit dem schönsten Angriff des Spiels machte Milan dann in der zweiten Halbzeit Platz drei klar.
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Die ohne Montolivo, Balotelli, Robinho, Bonera, Mexes und Pazzini nach München gereisten Rossoneri beginnen im 4-3-3 mit drei Spielern aus der eigenen Jugend: Cristante, Pacifico und Petagna, der beim 3:5 gegen Manchester City ein Tor erzielte. El Shaarawy kommt über den linken Flügel, Niang über rechts. Kevin-Prince Boateng sitzt auf der Bank.
São Paulo mit fünf Veränderungen im Vergleich zum 0:2 gegen den FC Bayern. Starkeeper Ceni macht Platz für Denis. Zudem sind Ganso, Edson Silva, Maicon, Evangelista und Silvinho neu im Team. Auch die Brasilianer spielen 4-3-3.
32.: Maicon legt sich 25 Meter vor dem Milan-Kasten den Ball auf den rechten Fuß und schlenzt das Ding mit Schmackes aufs Tor. Amelia lenkt den Ball über die Latte.
35.: Übler Bock von Cristante, der Maicon den Ball in den Fuß spielt. Maicon steckt durch für Aloisio und der scheitert aus 13 Metern freistehend an Amelia. Dieser fischt die Kugel aus dem linken Eck.
41.: Petagna fällt der Ball nach einem hohen Ball am Elferpunkt vor die Füße. Er zieht sofort ab, sein Schuss wird abgefälscht und klatscht gegen die Latte.
52., 1:0, Kingsley Boateng: Klasse vertikaler Pass von Emanuelson in den Lauf von Boateng, der von links in der 16er zieht und Denis den Ball aus sechs Metern durch die Beine schiebt.
61.: Freistoß São Paulo. Maicon schießt den Ball aus 20 Metern über die Mauer, aber auch einen Meter übers Tor.
80.: Farias probiert's aus fast 30 Metern mit rechts - zwei Meter links am Tor vorbei.
Fazit: Ein vernünftig vorgetragener Angriff reichte dem AC Milan gegen gut organisierte Brasilianer, denen aber im Angriff der letzte Punsh fehlte.
Der Star des Spiels: Kingsley Boateng brauchte nur sechs Minuten nach seiner Einwechslung, um den entscheidenden Treffer zu erzielen. Der 19-jährige war deutlich beweglicher als El Shaarawy in Hälfte eins.
Der Flop des Spiels: Jherson Vergara. Milans Innenverteidiger sorgte mehrfach für Amüsement auf den Rängen. In der 6. Minute vertändelte er den Ball als letzter Mann gegen Aliosio ohne Bedrängnis, um Sekunden später ein Laufduell mit großem Vorsprung gegen Ganso noch zu verlieren, indem er am Ball vorbeihaut. In der 20. Minute schoss er aus 50 Metern einfach mal aufs Tor. Ansonsten ließ sich Vergara immer wieder aus dem Zentrum ziehen und hinterließ so Lücken in Milans Viererkette.
Der Schiedsrichter: Die Anwesenheit von Günter Perl war nicht unbedingt notwendig. Beide Teams gingen behutsam miteinander um, sodass Perl fast nie einschreiten musste. Bei den ganz wenigen kniffligen Zweikämpfen lag Perl richtig.
Das fiel auf:
- Beide Teams suchten ihr Heil in der Offensive, wobei São Paulo in der ersten Halbzeit dem Führungstor näher war. Bei ihren Chancen profitierten die Brasilianer von Fehlern der Milan-Defensive, die vor im Spielaufbau einige einfache Bälle verloren.
- São Paulos Mittelfeld machte die Räume dicht, allerdings fehlte es nach dem Ballgewinn an Tempo, Milans nachlässige Rückwärtsbewegung auszunutzen.
- Milan spielte den technisch besseren Fußball, war im Angriff aber weitgehend harmlos. El Shaarawy wirkte nicht spritzig und konnte sich dementsprechend auf links kaum durchsetzen. Mit der Einwechslung von Kingsley Boateng wurde das Offensivspiel der Rossoneri lebhafter. Niang und Boateng kamen immer wieder mit Tempo über die Flügel.
- São Paulo präsentierte sich auch im zweiten Spiel des Audi Cups als Mannschaft mit einer guten Ordnung und Disziplin. Im Abschluss offenbarten die Brasilianer aber eklatante Schwächen.