Einmal Franz Beckenbauer die Hand schütteln - was der Traum eines jeden Fußballfans ist, wurde für die knapp 60 Kinder und Jugendlichen der Laureus Soccer Academy am Mittwoch Realität.
Der Kaiser höchstpersönlich besuchte die sozial benachteiligten Kids, die aus sehr schwierigen Verhältnissen kommen und dank der Unterstützung von Laureus, Mercedes-Benz Österreich und den "Salzburger Nachrichten" eine Woche im Fußballcamp verbringen dürfen.
Hier dürfen die Kids für ein paar Tage ihre schweren Schicksale vergessen und einfach nur Kind sein. Der Besuch von Laureus Academy Mitglied Franz Beckenbauer war für die beiden Nachwuchskicker Dominik und Fabian ein ganz besonderes Highlight, denn sie durften den Kaiser interviewen und hatten gemeinsam mit ihren Sozialpädagogen brennende Fußballfragen ausformuliert und fein säuberlich untereinander aufgeteilt.
"Herr Beckenbauer, wie hat Ihre Karriere begonnen?"
Dominik durfte anfangen: "Herr Beckenbauer, wie hat Ihre Karriere begonnen?""Es war vor ungefähr 125 Jahren", begann der Kaiser schmunzelnd und berichtete von seiner Kindheit im Nachkriegsdeutschland, in dem es für die Jugendlichen nicht viel mehr Freizeitmöglichkeiten gab, als auf der Straße zu kicken, und von seinem ersten Idol Fritz Walter, der später von Uwe Seeler und Pelé als Vorbilder abgelöst wurde.
Auch Fabians Frage nach seiner schlimmsten Verletzung beantwortete Beckenbauer humorvoll: "Ich habe nie ein Kopfballtor gemacht, aber in einem Spiel überkam es mich und ich wollte einen Treffer per Kopf erzielen. Ich hing gerade schulbuchmäßig in der Luft, als zwei Wahnsinnige von hinten in mich reingerannt sind und ich gegen den Pfosten geflogen bin. Das Ganze endete mit einem Nierenriss im Krankenhaus."
Viel zu schnell war für die Kids das Interview vorbei. "Das war voll interessant, Herrn Beckenbauer einmal persönlich zu befragen. Er ist schließlich eine Legende", erklärte Fabian mit noch immer strahlenden Augen. Doch auch die anderen Kinder gingen nicht leer aus, sondern durften der Fußball-Legende die Hand schütteln und Autogramme einsammeln.
Walter Pfaller: "Es ist großartig"
Neben Beckenbauer war auch Walter Pfaller gekommen, einer der erfolgreichsten Behindertensportler Österreichs und Geschäftsführer der Landessportorganisation.
"Es ist großartig, dass sich bei Laureus Persönlichkeiten des Weltsports zusammengefunden haben, um Projekte für sozial schwache Kinder und Jugendliche zu unterstützen", erklärte Pfaller und unterschrieb gleich neben Franz Beckenbauer auf dem Trikot der Kinder.
Für Roland Kurz, Campleiter der Laureus Soccer Academy, ist die Woche bereits jetzt schon ein großer Erfolg: "Man sieht bereits nach zwei Tagen enorme Fortschritte bei den Kindern und Jugendlichen. In einer ganzen Woche kann man viel erreichen. Und wir haben die Kids schon jetzt ins Herz geschlossen.
"Und die Kids ihre Betreuer - und die prominenten Gäste, so auch Robert Ibertsberger. Er muss sich nach dem Training am Mittwoch, zu dem er eine 90-minütige Anfahrt in Kauf genommen hat, allerdings verabschieden.
Fußball-Camp: Zwei Stunden Englisch pro Tag
"Ich hoffe, es hat Euch ebenso viel Spaß gemacht wie mir selbst. Ich wünsche Euch alles Gute - und vielleicht sehen wir uns nächstes Jahr wieder", gibt er den Kids motivierende Worte auf den Weg.Für das einzige Fußball-Talent, das mittlerweile selbst als Trainer arbeitet, ist das Engagement bei der Laureus Soccer Academy Ehrensache.
"Wenn auch nur ein Kind lächelt, dann hat sich der Aufwand gelohnt. Für die Kinder ist das hier eine Ferienwoche, die sie sonst nie in der Form haben. Hier können sie ihre Schicksale mal eine Woche lang vergessen und einfach nur Spaß haben."
Und geboten wird den Kids einiges: Neben zwei Stunden Englisch pro Tag steht natürlich Fußballtraining auf dem Programm. Technik, Taktik und Spielen bis zum Umfallen. Bei den sommerlichen Temperaturen wird das Training auch schon einmal auf eine riesige Hüpfburg verlegt und zum Water Soccer umfunktioniert.
Abwechslungsreiches Programm für die Kinder
Nach dem Sport geht es dann zum Baden oder zur Sommerrodelbahn - immer mit dem großen Teambus, der die Kids jeden Morgen vom Berufsschulheim abholt und zum Training bringt.
Eine Woche lang fühlen sie sich mit ihren neuen Trikots, den Stutzen und der Trinkflasche, die sie geschenkt bekommen haben, wie Profisportler. Jeden Abend verbringen die Kinder beim Billard, Tischtennis, Tischkicker, Beachvolleyball - und natürlich wieder auf dem Fußballplatz. Denn dafür sind sie schließlich da: Zum Fußballspielen.
Laureus: Franz Klammer besucht die Soccer-Academy