Sie kämpfen mit, aber sie könnten nicht mitfeiern: "Kaiser" Franz Beckenbauer und Ski-Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch werden am Mittwoch um 8.30 Uhr Teil der Mannschaft sein, die die Olympischen Winterspiele 2018 nach München holen will. Miterleben werden sie die Entscheidung vor Ort im südafrikanischen Durban aber nicht mehr. Unmittelbar nach der Präsentation werden Beckenbauer und Höfl-Riesch die Rückreise antreten.
"Ich werde mit Franz Beckenbauer wieder abreisen, weil ich am Donnerstag wieder in Zermatt trainieren muss", sagte die Doppel-Olympiasiegerin in einem Interview mit "SWR3". Während der Bekanntgabe des Olympiagastgebers werde sie voraussichtlich am Flughafen in Johannesburg sein und auf den Anschlussflug nach Zürich warten, ergänzte sie. Auch auf Beckenbauer wartet nach Angaben seines Managements nach der Ankunft in der Schweiz ein wichtiger Termin.
Auch Christian Wulff in Durban
Auch Bundespräsident Christian Wulff ist einen Tag vor der Vergabe der Olympischen Winterspiele 2018 mit großer Zuversicht in Durban eingetroffen. "Ich bin hier, um die Zusicherung zu geben, dass wir emotionale und enthusiastische Spiele ausrichten werden, wenn wir den Zuschlag bekommen", sagte das deutsche Staatsoberhaupt nach seiner Ankunft.
Wulff komplettiert mit Überraschungsgast Franz Beckenbauer die zehnköpfige Mannschaft, die am Mittwoch ab 8.30 Uhr die letzte Präsentation von "München 2018" vor den Mitgliedern des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) gestalten wird.
Wulff liebt Basketball
"München hat eine hervorragende Bewerbung vorgelegt. Deutschland ist ein wintersportbegeistertes Land, in dem bereits Kinder dem Wintersport zugeneigt sind und die Stadien gefüllt sind", sagte Wulff. Für Deutschland wäre es "ein Riesengeschenk, wenn wir diese Winterspiele, sowohl die Olympischen wie auch die Paralympischen, ausrichten dürfen".
Seine Sportart sei Basketball, fügte der Bundespräsident hinzu, er fahre aber im Winter Ski und sei "begeisterter Zuschauer bei verschiedenen Wettbewerben. Vor allem Rodeln und Bobfahren sind Sportarten, wo ich mir wenig entgehen lassen, wenn es übertragen wird."
Magdalena Neuner guter Dinge
Doppel-Olympiasiegerin Magdalena Neuner ist ebenfalls guter Dinge, dass die Olympischen Winterspiele 2018 in München ausgetragen werden. Vor der Abstimmung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) am Mittwoch in Durban sagte die zehnmalige Biathlon-Weltmeisterin: "Vor ein paar Monaten war ich nicht so zuversichtlich, doch zuletzt hat München mit Garmisch-Partenkirchen und Königsee aufgeholt. Sicher wird es eine spannende Abstimmung, und ich hoffe natürlich, dass wir die Olympischen Spiele ausrichten dürfen."
Neuner unterbricht für die Entscheidung sogar ihre Saisonvorbereitung. "Am Mittwochnachmittag haben wir frei und werden das Ganze im Fernsehen verfolgen", sagte die 24-Jährige, die in sieben Jahren aber nicht mehr selbst in die Loipe gehen wird: "Mit 30 Jahren werde ich sicher nicht mehr als Biathletin an den Start gehen. Ich habe mir natürlich auch meine Gedanken gemacht, wie lange ich das noch mache. Es gibt auch noch andere Ziele, aber zu weit voraus soll man nicht planen."
Neuner will Gesamtweltcupsieg
Für die kommende Saison hat sich Neuner allerdings wieder hohe Ziele gesetzt. Der dritte Gesamtweltcupsieg und die WM in Ruhpolding stehen auf ihrem Zettel.
"Ich habe es schon dreimal geschafft bei einer WM drei Goldene zu gewinnen, und bei einer Heim-WM wäre das der Wahnsinn", sagte Neuner.
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