Elf Freizeitteams traten am Samstag in der Soccerworld Berlin im Rahmen der Republik Meisterschaft vier Stunden gegen den Ball. Die weiteste Anreise hatte dabei Rosa Stern Kiel: Trotz der 350 Kilometer langen Anfahrt im Achtsitzer waren die Jungs beim 11:1-Auftaktsieg gleich in Ballerlaune und boten laut eigener Aussage "Fußball von einem anderen Stern" - einem rosafarbenen, um genau zu sein.
Nicht nur die eigene Spielkunst, sondern - Gerüchten zufolge - auch das Mannschaftsgetränk "Wurzelpeter" sorgte bei den Norddeutschen für anhaltend gute Laune: Der verpasste Platz in der Finalebene war unter diesen Umständen zu verschmerzen.
VfB Hermsdorfs Allstars schienen unüberwindbar
Schon früh drängten sich andere Teams ins Rampenlicht. Die All Star-Truppe des VfB Hermsdorf hinterließ in den ersten beiden Spielen mit einem 12:1 gegen die Marzahner Wölfe und einem 10:2 gegen die im weiteren Turnierverlauf starken Bluthunde einen fast unüberwindbaren Eindruck.
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Unterdessen feierte das Bessemer Kartell einen eigenen, besonderen Erfolg: Die gemischte Mannschaft, die auch im Alltag als Mannschaft im Pflegeheim arbeitet, trotzte der Thekentruppe ein 6:6 ab - der Jubel kannte bei Robert, Isabel & Co. keine Grenzen.
Das Remis wurde an der Bar der Soccerworld angemessen gefeiert: mybet.com, Sponsor der Republik Meisterschaft, spendierte wie schon in Köln allen Spielern Getränke.
Griechischer Triumph
Um dem Spieltag einen sportlichen Anreiz zu geben, spielten die Mannschaften, die rund eine Stunde vor Spieltagsabpiff auf Ebene 5 der Meisterschaftspyramide standen, untereinander ein Halbfnale aus. Für die Sieger ging es im Finale um einen Platz in der vierten Ebene, der zugleich untersten Finalebene.
Das Team El Loco legte eine blitzsaubere Serie hin: 6 Siege und 5,7 Tore pro Spiel. Eine bessere Quote schafften mit 8,3 Toren nur die Hermsdorfer, die im Halbfinale auf El Loco trafen und für viele überraschend mit 3:6 unterlagen. Die "Verrückten" hatten einen überragenden Schlussmann im Tor und schafften es, Hermsdorfs Topscorer Cem erfolgreich zu neutralisieren.
In den vorhergehenden Spielen hatte dieser die anderen Mannschaften fast im Alleingang abgeschossen und sah nach einem sicheren Anwärter auf die Torjägerkrone aus. Die ging dann aber an Vini von El Loco. 19 Treffer in sieben Spielen sprechen für sich. Der Hobbykicker freut sich jetzt über zwei Karten für das DFB-Pokalfinale.
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Im Finale wartete Spreeathenaikos, das sich zuvor souverän mit 7:2 gegen die BMW-Betriebsmannschaft durchgesetzt hatte. Schnell stand es 2:0 für El Loco. Doch dann drehte die Mannschaft von Team-Kapitän Martin Popov gewaltig auf: Am Ende stand es 4:2 für Spreeathenaikos, die damit zum überraschenden, aber nicht unverdienten Sieger des Spieltags wurden.
Das Fazit des Tages kam aber von Ralf, dem Torhüter des Bessemer Kartells: "Es hat Spaß gemacht. Wir komme gerne wieder!" - ein bemerkenswertes Statement, angesichts der 31 Gegentore in vier Spielen.
Infos zur Republik Meisterschaft
Der Hallenspieltag in Berlin war Teil der Republik Meisterschaft bei der sich Teams aus ganz Deutschland gegenseitig herausfordern können. Das Siegerteam steigt in dem ähnlich wie bei der Boxweltrangliste aufgebauten Pyramidensystem um eine Hierarchiestufe nach oben.
Die 32 besten Mannschaften machen im Mai am legendären Hamburger Millerntor die Meisterschaft unter sich klar. Einen Anmeldeschluss zur Republik Meisterschaft gibt es nicht: Hobbyteams können bis kurz vor dem Finale im Mai einsteigen.
Der Startschuss für das bundesweit, einzigartige Turnier für Hobby- und Freizeitkicker fiel im Sommer im hohen Norden. Im Hamburger Stadtpark pfiffen ARD-Moderator Reinhold Beckmann und St. Pauli-Sportchef Helmut Schulte das erste Spiel an.
Inzwischen haben sich fas 140 Mannschaften aus ganz Deutschland angemeldet. In der Hauptstadt gab es durch Hertha-Legende Axel Kruse (44) prominente Unterstützung für die Freizeitkicker: "Alle Fußballfans können mitmachen.
Ich finde das großartig. Es geht ja nicht um die technischen Qualitäten, es geht zunächst mal um Spaß und Leidenschaft. Erfolg ist letztlich relativ: Klar, will man immer gewinnen, aber das eigentliche Ziel ist doch, das Maximum aus sich herauszuholen."