Nummer 20! Kuban gewinnt erneut

SPOX
24. März 201514:13
Richard Hendrix legte bei Unics Kazan 15 Punkte für Krasnodar aufgetty
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Lokomotiv Kuban walzt sich auch bei Unics Kazan zum Sieg und baut seine Serie aus. Valencia Basket muss sich trotz einer wilden Aufholjagd am Ende Tyrese Rice und Khimki Moskau Region geschlagen geben. Paris Levallois siegt in letzter Sekunde gegen Banvit Bandirma, Gran Canaria Las Palmas gewinnt komfortabel.

Valencia Basket - Khimki Moskau Region 75:76 (BOXSCORE)

Das Topspiel hält, was es versprochen hatte! Valencia und Khimki lieferten sich in den letzten Jahren schon einige Schlachten, und da bildete auch dieses Spiel keine Ausnahme. Obwohl es nach drei Vierteln überhaupt nicht danach aussah, denn vor dem letzten Durchgang führten die Russen bereits mit 13 Punkten und schienen auf dem Weg zu einem lockeren Auswärtssieg.

Doch so schnell gab sich der Titelverteidiger nicht geschlagen. Angeführt vom starken Sam van Rossom (15 Punkte, 5/9 FG) kämpfte sich Valencia zurück ins Spiel und erlaubte Moskau, das zuvor 65 Punkte in drei Vierteln erzielt hatte, kaum noch Punkte. Wenige Sekunden vor Schluss hätte Valencia das Comeback beinahe perfekt gemacht, als van Rossom sie bis auf einen Punkt herangebracht hatte. Doch nachdem Tyrese Rice für Khimki scorte, foulten die Russen und nahmen Valencia die Ausgleichmöglichkeit per Dreier. Stattdessen sorgte der gefoulte Vladimir Lucic für den Endstand an der Freiwurflinie.

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Moskau hat damit nun auch das achte Spiel in Folge im Eurocup gewonnen. Der Dank dafür gilt - nicht nur wegen des letzten Treffers - vor allem Rice. Der amtierende Final-Four-MVP der Euroleague erlebte einen absoluten Sahnetag und legte 27 Punkte bei starken Quoten (9/15 FG, 6/6) FT auf und war damit spielentscheidender Mann für Khimki. Unterstützung erhielt er vor allem durch Petteri Koponen und Paul Davis, die jeweils 12 Punkte erzielten. Khimki geht also mit einer denkbar knappen Führung ins Rückspiel, entschieden ist dieses Viertelfinale aber noch lange nicht.

Unics Kazan - Lokomotiv Kuban Krasnodar 78:87 (BOXSCORE)

Es war kein Geheimnis mehr, dass es bei Kuban derzeit überragend läuft - schließlich hatten die Russen gerade 19 Siege in Folge geholt. Das Spiel in Kazan stand jedoch unter keinen guten Vorzeichen: Sowohl Derrick Brown als auch Anthony Randolph mussten verletzt passen. Die beiden zeichnen normalerweise immerhin für über 28 Punkte und 11 Rebounds pro Spiel verantwortlich. Dass Krasnodar in Kazan dennoch einen überzeugenden Auswärtssieg einfahren konnte, spricht für die enorme Tiefe des Teams.

Und natürlich für die Qualität in der Spitze. Denn dadurch, dass Brown und Randolph fehlten, bekam eben ein anderer mehr Verantwortung: Malcolm Delaney. Der frühere Bayern-Guard attackierte von Beginn an und verzeichnete am Ende 23 Punkte, Unterstützung bekam er vor allem von Krunoslav Simon (18 Punkte) und Richard Hendrix (15). Nach drei ausgeglichenen Vierteln zog Kuban am Ende in der Defense an, zog auf einen zweistelligen Vorsprung davon und blickte nicht mehr zurück.

Bei Kazan war doppelt ärgerlich, dass Topscorer Keith Langford (19 Punkte) das Spiel angeschlagen verlassen musste und nicht mehr zurückkehrte. In Kuban müssen sie nun mit mehr als 9 Punkten Vorsprung gewinnen - viel Glück dabei. Schließlich dürfte Kuban-Coach Sergey Bazarevich dann auch wieder über seine Frontcourt-Stars verfügen. "Wir müssen uns jetzt erholen und dann zuhause in Krasnodar den Sack zumachen", gab der Trainer nach dem Spiel die Marschroute vor.

Paris Levallois - Banvit Bandirma 67:65 (BOXSCORE)

Eigentlich war es nicht das Spiel des Mike Green - zumindest in Sachen Scoring. Schließlich hatte der Point Guard für seine 7 Punkte stolze elf Würfe benötigt. Green kam zwar auf 11 Assists, dennoch wäre er mit dieser Leistung wohl nicht besonders zufrieden gewesen. Wenn, ja wenn, da nicht die letzten Sekunden des Spiels gewesen wären.

Denn bei Gleichstand bekam Green kurz vor Schluss den Ball und durfte abdrücken. Der Floater ging zwar daneben, doch Green schnappte sich geistesgegenwärtig den eigenen Fehlwurf und machte es im zweiten Versuch 0,8 Sekunden vor Schluss besser. Ball-Game! Banvit wurde keinen vernünftigen Wurf mehr los.

Den Türken dürfte dennoch die erfreuliche Erkenntnis bleiben, dass Paris alles andere als unschlagbar ist. Mit etwas Glück hätte schon auswärts ein Sieg eingefahren werden können, nun muss eben zuhause mit mindestens 3 Punkten Vorsprung gewonnen werden. Bis dahin sollten sie aber vermutlich noch etwas an der Präzision aus der Distanz arbeiten (6/25 3FG).

Herbalife Gran Canaria Las Palmas - Pinar Karsiyaka Izmir 76:66 (BOXSCORE)

Es bleibt dabei: Auf Gran Canaria gewinnt es sich in dieser Saison nicht allzu leicht. Izmir war genauer gesagt bereits die zehnte Mannschaft in dieser Saison, die an dieser Herausforderung scheiterte. Und dabei sah es bis zum letzten Viertel noch richtig gut aus für die Türken: Mit gerade einmal 2 Punkten Vorsprung ging Las Palmas in den letzten Durchgang. Dort übernahmen die Gastgeber dann allerdings - vor allem in Person von Albert Oliver, der 7 seiner 17 Punkte im vierten Viertel markierte.

Der Guard schaffte es vor allem, immer im richtigen Moment zu antworten. Zweieinhalb Minuten vor Schluss verkürzte Juan Palacios (18 Punkte) auf 6 - Oliver traf per Jumper. 75 Sekunden später brachte Palacios Izmir auf 7 Zähler heran, aber wieder antwortete Oliver. Sein Dreier zum 74:64 nahm seinem Team auch die letzten Zweifel am wichtigen Heimsieg, der ihnen sogar ein recht komfortables Polster für das Rückspiel im über 4.000 Kilometer entfernten Izmir bescherte.

Oliver war dementsprechend Topscorer seines Teams, die meiste Unterstützung erhielt er von Kyle Kuric (14 Punkte). Center-Talent Walter Tavares steuerte je 8 Punkte und Rebounds zum Sieg bei. Bei den Gästen aus Izmir konnten sich neben Palacios vor allem Bobby Dixon (14 Punkte, 6 Assists) und D.J. Strawberry (12 Punkte) auszeichnen. "Wir müssen uns im Rückspiel besser präsentieren und ihr Transition Game unterbinden", bemängelte Jon Diebler.

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