ZSKA Moskau ist seiner Favoritenrolle gerecht geworden und hat den nächsten Sieg eingefahren. Gegen Olympiakos Piräus setzen sie sich immer wieder ab, nur um die Gäste wieder herankommen zu lassen. Ser Sieg am Ende ist trotzdem verdient. Andalou Efes wahrt durch den Sieg gegen Emporio Milan seine Chance aufs Viertelfinale. Der FC Barcelona schlägt nicht nur Real Madrid, Tibor Pleiß rechtfertigt im Clasico auch seine beachtlichen Spielanteile. Champion Maccabi muss trotz seines Sieges gegen Galtasaray zittern.
Gruppe E
Maccabi Electra Tel Aviv - Galatasaray Liv Hospital 81:72 (BOXSCORE)
Gern hätte Maccabi bereits am Donnerstag den Playoff-Einzug gefeiert. Deshalb stürmten die Spieler nach dem Erfolg über Gala auch direkt in Richtung Bildschirm, um die zweite Hälfte zwischen Panathinaikos und Alba zu verfolgen. Das Ergebnis: Der Champion muss sich gedulden. Durch den Erfolg der Berliner könnte Maccabi am letzten Spieltag tatsächlich noch aus den Playoff-Rängen rutschen, sollte man selbst bei Alba verlieren und Panathinaikos gleichzeitig in Belgrad gewinnen.
Und zeitweise schien es, als seien die Israelis mit dem Kopf bereits beim Parallelspiel in Athen. Gala, das mit der nächsten Runde längst nichts mehr zu tun hat, ließ sich nie abschütteln. Justin Carters Dunk glich das Spiel zu Beginn des Schlussviertels sogar abermals aus (58:58). Damit hatte der Champ allerdings genug gesehen. Maccabi startete einen 10:0-Run und verschaffte sich damit den entscheidenden Vorteil.
Galatasaray kam im weiteren Verlauf nicht mehr näher als sechs Punkte an die Gastgeber heran und kassierte die elfte Top-16-Niederlage der Saison. Topscorer der Partie war Devin Smith (22 Punkte, 8 Rebounds, 5 Assists), der zudem großen Anteil an Maccabis entscheidendem Lauf hatte. Insgesamt scorten sogar vier Israelis zweistellig.
FC Barcelona - Real Madrid 85:80 (BOXSCORE)
Mit 24 Punkten Unterschied hatte Barca das Hinspiel verloren. Eine Schmach - vor allem gegen den Erzrivalen. Mittlerweile steht jedoch ein völlig anderes Barcelona auf dem Parkett. Ein Barcelona, das vor dem Clasico sieben Spiele in Serie gewonnen hatte und wild entschlossen war, gegen Real Nummer acht folgen zu lassen. Es gelang.
Dabei hatte Rudy Fernandez früh übernommen. Zum Ende des ersten Viertels erzielte der Swingman allein mehr Punkte als ganz Barcelona (8:2) und bescherte Real die 25:17-Führung. Doch die Katalanen kamen zurück, glichen aus. Zwischenzeitlich führten sie sogar, ehe Sergio Rodriguez von Downtown abermals ausglich.
Knapp zwei Minuten waren da noch zu spielen. Zeit für die ganz Großen, also. Und ein ganz Großer übernahm. Juan-Carlos Navarro brachte Barca von der Linie in Führung und assistierte bei den nächsten beiden erfolgreichen Würfen. Topscorer war dennoch Mario Hezonja, der diesmal im Grunde überhaupt nicht vorbeiwerfen konnte (5/6 3FG, 15 Punkte).
Ähnlich stark präsentierte sich die Bank der Katalanen, die ihr Madrilenisches Pendant deutlich in den Schatten stellte (53:30). Teil dieser Bank ist im Übrigen auch Tibor Pleiß, der mittlerweile fest in Barcas Rotation angekommen ist. 17 Minuten stand der Nationalspieler diesmal auf dem Feld und rechtfertigte dies mit starken 9 Punkten (3/4 FG, 3/4 FT) und 6 Rebounds.
Panathinaikos - Alba Berlin 66:68 (BOXSCORE)
analyse Alba dramatisch ins nächste Entscheidungsspiel
Zalgiris Kaunas - Crvena Zvezda Telekom Belgrad 76:70 (BOXSCORE)
Welch ein unfassbares Finish in dieser Partie! Bei einer Minute auf der Uhr und zwei Punkten Führung verloren die Gastgeber fast den Ball. Doch nur fast, denn der Ball wurde noch vor dem Seitenaus gerettet, in die Nähe der Mittellinie geworfen, von dort wurde der Ball in die Hände von Will Cherry gepasst, der gedankenschnell den Alley Oop-Pass - über die ausgestreckten Arme von Marjanovic - auf James Anderson spielte. Mit DEM Highlight des Euroleague-Spieltages war das Spiel entschieden und die litauischen Fans durften den fünften Sieg ihrer Mannschaft zu bejubeln.
In einem durchgehend engen Spiel half den Gästen aus Belgrad auch das nächste Double Double von Boban Marjanovic (14 Punkte, 12 Rebounds) nicht. Der Center stellte zwar einen neuen Rekord in Sachen zweistellige Punkte und Rebounds auf, schaffte es aber nicht, Kaunas alleine zu besiegen. Neben ihm scorte nur Charles Jenkins (12) zweistellig. Maik Zirbes blieb in 15:26 Minuten perfekt aus dem Feld (3/3), erzielte so 7 Punkte und sammelte 2 Rebounds.
Am Ende waren diese Leistungen aber einfach zu wenig, um der starken Teamleistung der Hausherren entgegen zu wirken. Gleich vier Spieler erzielten 10 oder mehr Punkte. Mit 19 beziehungsweise 17 Punkten waren Pulius Jankunas und Cherry die Topscorer dieser Begegnung. In der Tabelle ändert sich durch dieses Ergebnis nichts, beide Teams waren schon vor dem Spiel ausgeschieden.
Gruppe F
Nizhny Novgorod - Unicaja Malaga 75:94 (BOXSCORE)
Große Chancen auf den Einzug in die Playoffs hatte Nizhny bereits vor dem Tipoff nicht mehr. Anadolu und Laboral mussten verlieren, man selbst gewinnen, damit die Russen wenigstens noch eine Woche lang vom Viertelfinale träumendurften. Malaga war bereits ausgeschieden, präsentierte sich aber keinesfalls, als ginge ist im letzten Auswärtsspiel der Saison um nichts mehr.
Zu Beginn fiel bei den Spaniern fast alles. Schnell führten sie deshalb mit 10. Halten konnte Unicaja den Vorsprung allerdings nicht. Dank unfassbarer Quoten von draußen - Nizhny verwandelte zwischenzeitlich 71 Prozent seiner Dreier - kamen die Gastgeber heran, lagen zur Halbzeit allerdings immer noch mit 8 Punkten zurück. Dann ging es dahin. Malaga traf, und traf, und traf. Das dritte Viertel beendeten die Gäste mit 81:55 und schmissen Nizhny schlussendlich aus der Euroleague.
Laboral Kutxa Vitoria - Fenerbahce Ülker Istanbul 93:76 (BOXSCORE)
Laboral ist eines von vier Teams, das sich noch Hoffnungen auf die Playoffs macht. Ein Wunschgegner ist Fenerbahce da natürlich nicht. Doch die Basken wollten sich gar nicht erst einschüchtern lassen, sie übernahmen vielmehr direkt die Initiative. Und das an beiden Enden des Feldes. Bis zur Halbzeit hatte Fener, das für den Rest der Saison auf Ricky Hickman verzichten muss, lediglich 29 Punkte erzielt, dafür bereits 42 kassiert.
Die Türken leisteten sich einfach zu viele Fehler (16 Turnover), sie hielten Laborals Druck tatsächlich nicht stand. Die Gastgeber spielten dagegen effektiv, trafen sicher (55 Prozent 2FG, 43 Prozent 3FG) und fuhren am Ende einen mehr als deutlichen Sieg ein. Noch wichtiger aber: Durch den Erfolg erhöhte Laboral den Druck auf Anadolu Efes. Sechs Siegen stehen bei den Basken nun sieben Niederlagen gegenüber. Topscorer der Partie war Mike James mit 19 Punkten. Nemanja Bjelica kam für Fener auf 17 Zähler.
ZSKA Moskau - Olympiakos Piräus 76:70 (BOXSCORE)
Beim Spiel der bereits fürs Viertelfinale qualifizierten Powerhouses erwischte ZSKA den deutlich besseren Start. Teodosic und Co. konnten gefühlt nicht den Korb verfehlen. So führten die Hausherren schon nach sechs Minuten mit 18:7. Nach einer Auszeit von Olympiakos-Trainer Giannis Sfairopoulos kamen die Gäste aber wieder zurück in die Partie. Besonders Othello Hunter und Bryant Dunston bewiesen bei dem Comeback, dass nur wenige Gegenspieler ein Rezept gegen ihre Power haben. In der Folge übernahm Piräus bei noch neun Minuten im zweiten Viertel die Führung. Die Partie blieb eng, Moskau ging dann aber doch mit einer 39:34-Führung in die Kabine.
In der zweiten Halbzeit machten die Hausherren ernst und setzten sich bis auf 13 Punkte ab. Diese Führung gaben sie nie wieder ab. Besonders deutlich war die Moskauer Überlegenheit an den Brettern. Piräus' Big Men hatten erhebliche Probleme beim Box Out. Durch die 19 (!) Offensivrebounds ergaben sich extrem viele 2nd Chance Points, die die Moskauer in einige einfache Zähler ummünzten. Bei ZSKA punkteten vier Spieler im zweistelligen Bereich. Sonny Weems und Sasha Kaun waren mit jeweils 16 Zählern die besten Punktesammler auf Seiten der Russen. Milos Teodosic scorte zwar auch gut (14), hatte aber den gesamten Abend mit einem schwachen Wurf (3/12 FG) zu kämpfen.
Bei den Gästen hielten Matt Lojeski und Georgios Printezis mit ebenfalls 16 Punkten dagegen, aber auch sie konnten ihrem Team nicht mehr den nötigen Push geben. In Gruppe F ergibt sich dadurch folgendes Bild: ZSKA Moskau grüßt weiterhin vom ersten Platz, auch für Olympiakos ändert sich nichts. Sie bleiben auf dem dritten Platz der Gruppe.
Anadolu Efes - EA7 Emporio Armani Milan 86:78 (BOXSCORE)
Im Rennen um den vierten Platz kommt es am nächsten Spieltag zum Fernduell zwischen Laboral und Efes. Die Türken wahrten in der enorm wichtigen Partie gegen Milan ihre letzte Chance auf den Einzug ins Viertelfinale. So stehen Efes und Laboral vor dem letzten Spieltag der Turkish Airlines Euroleague bei einer Bilanz von 6-7. Aktuell hat sich das Top-Team aus der Türkei wieder an den Spaniern vorbeigeschoben und steht auf dem so hart umkämpften vierten Platz.
Das Spiel gegen Mailand ist relativ schnell erzählt. Die Gäste aus Italien schafften es zu keiner Zeit, den One-Two-Punch um Nenad Krstic und Thomas Heurtel zu stoppen. Der Playmaker avancierte mit 26 Punkten (6/8 3FG) und 5 Assists zum besten Spieler auf dem Parkett. Aber auch sein kongenialer Partner aus Serbien wusste in seinen 26 Minuten auf dem Feld zu überzeugen: Er erzielte 22 Punkte (8/11 FG) und holte 5 Rebounds. Bei Mailand zeigte sich zum wiederholten Male, dass das Team von Luca Banchi zu sehr von Alessandro Gentile und MarShon Brooks abhängig ist. Beide lieferten mit je 17 Punkten auch, hatten aber ohne Hilfe der Teamkollegen keine Chance, den Sieg fürs eigenen Team klarzumachen.